
glänzend glatte, dunkelbraune Oberfläche, wie
der Glaskopf. Unter den Pflanzen, die in der
Nähe der Quelle sich noch in etwas lebhafterm
Grün erhielten, war Myrsiphyllum (sonst Medeola)
asparagoides, die häufigste. Von der Höhe über
unserm Lager hatten wir zuerst den Anblick der
Karreeberge, die in drei verschiedenen Gruppen
den ganzen nördlichen und nordöstlichen Horizont
vor uns einnahmen, und in der Seitenbeleuchtung
der Morgensonne ein wirklich sehr malerisches
Ganze bildeten. Was dies Gebirge schon
von hieraus sehr auszeichnet, ist die gleiche Höhe
sämt l icher Gipfel, die alle oben völlig platt
sind, und von denen manche eine Quadratfläche
von mehrern Stunden einnehmen mögen. Wir
standen hier wieder eine bittere Kälte aus, und
am Morgen war das Wasser im Flufs einige Linien
dick gefroren, so dafs unser jüngster Sclave,
ein magrer Knabe von etwa vierzehn Jahren, darüber
gehn konnte. Die Sonne wirkte indessen
gleich mit solcher Kraft, dafs schon um io Uhr
keine Spur von Eis mehr zu sehn war.
In dieser Gegend sollte nach den am Sackri-
vier eingezognen Erkundigungen, Gaptein G o e d-
hart mit seinen Leuten sich aufhalten, und häufige
frische Spuren von Rindvieh und Schafen
erinnerten uns auf unserm heutigen Wege mehrmals
an ihn. Es war aber nicht wahrscheinlich,
dafs er uns seinen Besuch zuerst machen werde,
daher schien es nothwendig zu versuchen, was
ein recht deutlicher Beweis von Zutrauen auf
ihn wirken werde. Ich setzte mich daher mit
den
Jen Entschlossensten meiner Gefährten, Mong,
Krieger und V i s c h e r zu Pferde um ihn aufzusuchen;
damit man nicht feindselige Absichten
muthmaalse, liefs ich alle Waffen zurück, befahl
aber zwei Hottentotten, die ich als gute Schützen
kannte, mit geladenen Gewehren in einiger
Entfernung hinter uns her zu reiten. Die Spuren,
denen wir folgten, brachten uns bald an den
Fufs der Karreeberge und durch manches Thal,
wo uns schon das Herz zu klopfen begann. Nach
einigen Stunden kamen wir an den Schietfon-
teinsrivier, ritten an dessen Ufern hinab, und
fanden endlich eine ebnere Stelle, wo noch Überreste
von Feuern, Knochen, Mist und andre Zeichen
verriethen, dafs hier Menschen gehaust hatten.
Unsre spurkundigen Begleiter versicherten*
es könne kaum vier und zwanzig Stunden her
sein, dafs sie von hier aufgebrochen wären. Wir
verfolgten die Spur noch etwas weiter, und überzeugten
uns, dafs die Buschmänner ihren Zug
[ ganz gegen Westen genommen, um von unserm
Wege so weit als möglich entfernt zu sein. Da
sich überdies der Tag zu neigen begann, so schien
es gerathner, die weitre Verfolgung einzustellen,
i und mit der erhaltnen Gewifsheit zufrieden zu
I sein, dafs die grofse Horde dieses Go edha r t
I uns auf unserm Zuge nicht beschwerlich sein
I werde. Nach der Menge der Spuren schätzten
I Unsre Begleiter die Zahl des Viehs, das sich in
I ihrer Gewalt befinde, auf hundert Ochsen und
I dreihundert Schafe. Mit einem solchen Vorrath
I versehen, sind die Buschmänner scheu und furcJht-
I II. Y