
grenzung ansehen. Indessen hängt es mit den
Schneebergen nicht unmittelbar, sondern nur
durch eine Reihe von Berghohen zusammen, die
in Vergleich mit den benachbarten Golossen nur
als Hügel erscheinen. Gerade im Norden von
den Schneebergen schickt das Nieuwevelds- Gebirge
einen ansehnlichen Zweig gegen den Aequator
hin, an dessen östlicher Seite der Seekuhßufs
hinläuft, der sich etwa unter 290 3q' S. B. in den
Oranjeßufs ergiefst. Dieser Umstand veranlafst
Herrn B a r row zu der Annahme, das Nieuw-
velds- Gebirge sei der höchste Bergrücken im
südlichen Africa. Ehe diese Meinung aber nicht
durch Messungen erwiesen ist, zweifle ich noch,
ob die höchste Spitze dieses Gebirges über die
äufsersten Zinnen des schwarzen Gebirges wohl
wirklich sich erheben mag. Der Augenschein,
der freilich hier um so trügerischer ist, da die
Fläche der Karroo, die zum Maafsstab dienen
mufs, sich gegen Süden neigt, scheint das Ge-
gentheil zu beweisen. Ein Mehreres über diesen
Gegenstand mufs ich auf die Zeit verschieben,
wo von den Karreebergen als dem dritten grofsen
Parallel-Gebirge die Rede sein wird. Der Theil
des Nieuwevelds-Gebirges, an welchem wir uns
jetzt befanden, heifst der grüne Berg, die Ebene,
in welcher de K le r k ’s Pächterei liegt, de Ilooy-
vlakte, die Heußäche.
Ein neuer Bote aus der Capstadt, brachte
Depeschen mit, die eine schleunige und ausführliche
Beantwortung von Seiten unsers . Chefs
erforderten. Dies veranlagte eine dreitägige Rast
an diesem Orte, die zur Ausrüstung auf die bevorstehende
lange Reise durch die Karroo besonders
gut zu Statten kam. Ich benutze diesen
Einschnitt, um abermals ein Bruchstück aus dem
Tagebuche des General Jan s sen s hier einzuschalten,
das in Hinsicht auf den Zustand der
[Buschmänner eben so interessant sein wird, wie
es das oben mitgetheilte in Betreff der kaffer-
schen Angelegenheiten war.
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Auf unsrer Reise von den Schneebergen hie-
her haben wir einen merkwürdigen Landstrich
zu unsrer Rechten liegen lassen, der unter allen,
welchen Weifse bewohnen, noch am unverändertsten
in seinem ursprünglichen Zustande geblieben
ist und zahllose Heerden wilder Thiere
so wie die ärmlichen Horden der Urbewohner
Ides Landes neben den Neueingewanderten ernährt,
ich meine die Gegend um den Seekuh-
mu/s. Erst etwa seit dem Jahre 1790 haben sich
Kolonisten an seinen Ufern angesiedelt und der
(Gouverneur P le t t e n b e r g hatte noch 1778 den
■gröfsten Theil dieses Bezirks aus den Grenzen
¡der Colonie ausgeschlossen. Kein Theil der Co-
lonie stöfst näher mit dem Oranjerivier zusam-
men, in keinem kommen daher auch die Buschmänner,
deren eigentliche Heimath die Ufer die-
les Flusses sind, mehr in ihrer eigenthümlichen
Bpestalt vor, als in diesem. Deshalb dehnte Herr
aparrow, um den Zustand dieser wunderbaren
Nation kennen zu lernen und die menschenfreund