
zufrieden, sondern verlangten ein gröfseres, da$
dann, wenn man es ihnen bewilligte, oft wieder
nicht zureichte. Viele nahmen auch die Bezah.
lung und zogen sich mit der Waare aus dem Ge.
dränge, so dafs der Verkäufer sich gezwungen
sah, gleich zuzugreifen und nicht eher loszuhs,
sen, als bis auch der Käufer sein Aequi valent
fahren liefs.
Bald ergriff der Handelgeist die ganze ver.
sammelte Menge und während bei dem Wagen
Kleinigkeiten umgesetzt wurden, kauften einige
unsrer Golonisten sich Rindvieh ein, dafs sie je.
doch theuer bezahlen muisten, denn den Besitzern
war es nicht für Tabak feil, sondern sie verlang,
ten Stabeisen, Nägel, seidne und leinene Tücher,
europäische Kleidungsstücke u. s. w. dafür. Bei
dieser Gelegenheit sahen sie unter unserm Eisen-
vorrath eine Säge, deren Gebrauch sie schon
durch K o k kennen gelernt hatten und wofür sie
ein Ansehnliches boten. Leider hatten wir nur
die eine und bei der Ausrüstung war zu wenig
daran gedacht, dafs wir mit einem so civilisirten
Volke zu thun haben würden. Künftigen Reisen«
den wird aber ein Vorrath von solchen nützlichen
Werkzeugen, besonders von Stahlarbeit (denn die
Kunst das Eisen zu härten ist ihnen fremd) bei
diesen Völkern sehr zu statten kommen. Noch
mehr erfreute sie eine Feile, die sie bei uns zu*
erst sahen und deren Nutzen ihnen ganz ausnehmend
einleuchtete, so dafs sie uns auch dafür
ganz unverhältnifsmäfsigen Ersatz boten. Nicht
geringer als ihr Vieh hielten sie ihre gröfseren
Kleidungsstücke im Preise und es hatte viele
Schwierigkeiten, einen der künstlich genähten
|Mantel, auf welchen ich vorzüglich mein Augenmerk
gerichtet hatte, einzuhandeln. Ich bot Ko-
I ral len, Nägel und Tücher, aber alles vergebens;
lein Mantel werde nur gegen lebendiges Rind-
Ivieh verkauft, hiefs es. Ich gab also einem unsrer
Hottentotten den Auftrag, zwei Ochsen, die
Igefordert waren, für mich zu erstehen und erhielt
[nun den Mantel von einem djar alten Räthe des
■Königs, für weniger als ich vorher schon geboten
Ihatte. Desto wohlfeiler waren Elephantenzähne
lund ich bekam deren mehrere von zwölf bis
•sechzehn Pfund, jeden für ein Stück Rolltabak,
■ das der Länge des Zahns gleich war.
Es fanden sich heute auch schon viele Wei-
Iber ein, deren Zahl immer zunahm und gegen
■ Abend so mehrte, dafs sie die der Männer bei
■ weitem übertraf. Sie brachten ebenfalls manche
■ Kleinigkeiten zum Tausch gegen Tabak, den sie
■ wie die Männer sogleich etwas rösteten, dann
■ zwischen den Händen zerrieben und in Röhren-
Iknochen gestopft, mit vieler Begierde rauchten.
■ Andre vermischten den zerriebenen .Tabak mit
■ Asche, mahlten beides zwischen Steinen zu ei-
I nem feinen Pulver und zogen dies durch ein hoh- I les Stück Schilfrohr in die Nase, nannten dies I auch wie das Rauchen: Chocha, (saugen) *).
*) Es ist merkwürdig, dafs die Sitte des Rauchens und
Schnupfens gewisser scharfer narkotischer Ivräuter her ihnen
von jeher, und lange vor der Bekanntschaft mit Europäern im