
Straufs, die Elennantilope, das Rhinoceros und
das genügsame Schaf, das der eingewanderte Menschenstamm
mit hi eh er geführt hat, und von welchem
allein er das kümmerliche Leben fristet.
Den ursprünglichen Bewohner dieser Gegend
aber kann die Viehzucht nicht nähren, da das
Rindvieh, das einzige gezähmte, das von jeher im
Südlichen Africa vorhanden war, auf so schlechten
Weiden nicht artet. Schlangen, Eidechsen,
Ameisen und Heuschrecken sind die Thiere die
der Buschmann erjagt, und wovon er sich nährt,
denn nur selten steht ein gröfseres Wild seinem
schwachen Geschütz. Des Trinkens fast entwöhnt,
begnügt er sich, Tagelang ohne Wässer, käut statt
dessen Saftgewächse, und geniefst seine Speisen
ohne Salz. Seine Nahrung immer an einem ändern
Ort aufsuchend und den Zügen der Antilopen
und Insecten nachgehend, kennt er keine
feste Wohnung, sondern birgt sich bei Nacht in,
Höhlen, in selbst gescharrten Gruben, oder in der
milderen Jahrszeit unter den Zweigen der Bäume,
wo er deren findet. Bei dieser Lebensart
kann die körperliche Bildung des Volks keine
andre sein, als die sie wirklich ist. Die Buschmänner
sind klein, hager, scheinbar schwach, aber
durch die - Abhärtungen ihres irrenden Lebens
auch wieder grofser Anstrengungen fähig; ihr äu-
fseres Ansehen ist weniger schlaff, als das der Koranen
und andrer civilisirterer Hottentottenstämme
» Ihre höheren Sinneswerkzeuge sind von besondrer
Schärfe, da sie sie täglich üben, um ihre
Nahrung von Weitem zu erspähen und zu erlauern.
Ihre niedern dagegen sind schwach und
fast sollte man glauben , sie hätten weder Geschmack,
noch Geruch, noch Gefühl, denn man
bemerkt weder Ekel gegen die widrigsten Speisen,
noch E m p f in d l i c h k e i t gegen die auffallendsten
Änderungen der Lufttemperatur.;
Wo ein jeder Einzelne nur auf die augenblickliche
Befriedigung des ersten thierischen Bedürfnisses
bedacht ist, ohne auf die Zukunft vorauszudenken,
ohne sich den dauernden Besitz irgend
eines Guts sichern zu wollen, da kann sich
kein geselliges Band um eine gröfsere Zahl von
Menschen schlingen. Nur Familien giebt es, einzelne
kleine Horden, die der Geschlechtstrieb, die
instinctmäfsige Liebe zu den Kindern oder die
zur Gewohnheit gewordne gegenseitige Anhänglichkeit
der Geschwister zusammenhält. Auch ver-
stattet die Dürftigkeit,'in welcher die Lebensmittel
zu Gebote stehn keine gröfseren Gesellschaften;
selbst diese Familien müssen zuweilen sich
trennen, weil ein und derselbe Ort nicht für sie
Alle die nöthigeMenge von Nahrung hervorbringt.
Ein Theil wandert hier, der andre dort hin, nur
der Zufall führt sie zuweilen wieder zusammen,
und wenn die Umstände dann günstiger sind,
wenn etwa die Jagd ihnen gröfsere Thiere m die
Hände liefert, oder wenn die Noth sie endlich
zwingt, einen gemeinschaftlichen Raub zu unternehmen,
der ihnen einen reichen Vorrath giebt,
leben sie auf längere Zeit wieder mit einander.
Keiner hat vor den Übrigen ein höheres. Ansehn
durch ererbten Rang; nur die. Körperkraft