
stand empfehlen zu dürfen, da er auch unter
friedlichen Verhältnissen zu den Wilden als ein
Mittel, sie zu belustigen und sich bei ihnen in
Ansehn zu setzen, dienen kann. —
Ein mäfsiger Berg mit einzelnen kegelförmh
gen Spitzen war die erste Merkwürdigkeit, die
uns auf dem weiteren Wege wieder aufstiefs. Er
besteht nemlich ganz aus Brauneisenstein und an
seiner Östlichen Seite geht eine Höhle mit wei.
tem Eingang schräge und tief in einem mächti.
gen Läger von fettem Eisenrahm hinab. Der
ganze Fufs dieser Seite besteht aus mehr oder
weniger dunkel gefärbtem, bald rosenrothem, bald
ockergelbem, bald bräunlichem Eisenthon mit häufigen
bleifarbenen zerreiblichen Glimmerkrystallen,
Diese weicheren Massen gebrauchen die Beetjua-
nen, noch mit einem Antheil Fett angerieben,
zum Einschmieren der Haut und des Haars und
holen sich davon ganze Vorräthe aus dieser Hohle,
die bei ihnen den Namen Sibihlong trägt und
der äufserste südliche Punkt ist, bis zu welchem
ihre Wanderungen reichen. Die Colonisten nennen
den Berg Blinkhlip (Glänzfelsen} und haben
sich vormals übertrieben wunderbare Dinge davon
erzählt. Wir begaben uns mit brennenden
Laternen in die Höhle und kämen, nachdem wh
ungefähr dreifsig Schritte tief hinab gestiegen
waren, an einen kaum anderthalb Fufs hohen Bogen,
unter welchem wir durchkriechen mufsten*
um in einen horizontalen Gang zu gelangen, der
uns bald in einen weiten hochgewölbten Kaum
führte, aus Welchem Seitwärts und aufwärts noch
sechs
I se ch s bis acht ähnliche Höhlen ausgingen. Rings
I am Gewölbe blinkten die Glimmerkrystalle im
IWiederschein unsrer Lichter und unsre Hände
■ und Kleider hatten von dem fetten und weichen
I Gestein einen glänzenden bronce-farbenen Lfber-
■ zug bekommen. Überall bröckelten bei rnäfsig
B - s
■ starker Berührung grofse Klumpen davon los
■ und an den Gewölben drohten grofse Risse mit
■ jähem Einsturz. Noch vor wenigen Wochen wa-
■ ren nach Koks Erzählung drei Beetjuanen, die
I zu unvorsichtig gebrochen oder vielleicht um bes-
I ser zu sehen, ein zu grofses Feuer gemacht hat-
I ten, verschüttet und beim Nachsuchen hatte man
I eine ganze Höhle im Innern des Berges einge-
■ stiirzt gefunden. Obgleich nun übrigens der Auf-
I enthalt weder durch Nässe noch durch Kälte un-
| angenehm wurde, so begaben wir uns doch, ein-
I gedenk des schreckenden Beispiels, bald wieder
»hinaus und nur zWei meiner Begleiter versuchten
I es noch, eine gleich links am Eingang steiler ein-
I gehende Höhle zu befahren. Sie kamen aber
I auch bald wieder zurück, weil sie ganz frischen
I Löwen-Unrath gefunden und fes deshalb nicht
■ rathsam geachtet hatten, sich tiefer hinein zu be-
I geben. Nachdem wir noch zwei andre Hache Gru-
I ben an der entgegengesetzten Seite des Berges
I besehen und unser Vieh aus dem vorbeifliefsen-
I den Bache getränkt hatten, reisten wir weiter und
I kamen nun auf eine ziemlich ausgedehnte völlig
I wagerechte Ebene, die fast gar kein Erdreich
[ trug> sondern deren Oberfläche ganz aus nacktem
grauen Quarz bestand, aus welchem einzelne der-
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