
eine kleine Belohnung für den aus, der mir eins
brächte. Mein Wunsch blieb aber unerfüllt, ich
habe es nie zu sehen bekommen, in der Folge
auch erfahren, dafs man noch sehr darüber im
Streit ist, ob das Thier wirklich so giftig sei, und
ob die tödlichen Verwundungen, von denen man
Beispiele anführt, wohl wirklich von diesen Eidechsen
herrührten. Die Colonisten sind sehr
leichtgläubig in Allem, was die Schädlickeit oder
die Heilkräfte der sie umgebenden Thiere betrifft,
und hegen darüber eine Menge von Vor-
urtheilen, die ihren Grund nur in der mehr oder
weniger drohenden oder widrigen Gestalt eines
Thiers haben. So ist es bei ihnen ausgemacht,
dafs es kein schädlicheres Insect gebe, als den
Todtenkopffalter (Sphinx Atropos), obgleich man
nicht einsieht, wie das Thier, wenn es anders
auch wirklich schädliche Säfte hätte, eine Verwundung
zu Stande bringen sollte. Auf gleiche
Weise stehn alle Schlangen und Eidechsen bei
ihnen in dem Ruf der Schädlichkeit, obgleich
viele darunter durchaus nicht giftig sind. Indessen
ist doch das Geitje zu oft als das furchtbarste
dieser Thiere genannt, als dafs man nicht ver-
muthen sollte, es müsse etwas Wahres daran sein.
Nur sind mir davon keine authentische Beispiele
bekannt geworden, das Thier ist überhaupt selten,
wird auf sehr widersprechende Weise beschrieben,
und schon der Streit, der darüber obwaltet,
scheint mir zu beweisen, dals es nicht immer,
sondern nur in gewissen Zuständen seines
Lebens gefährlich oder wohl gar tödlich verwunden
könne.
Wir hatten am ändern Tage noch einen Berg
zu übersteigen, der ebenfalls noch in der Karroo
liegt und JVindheuvel (Windhügel) genannt wird.
Auf seinem sehr platten und ausgedehnten Gipfel
fanden wir eine leerstehende Winterwohnung ohne
eine Spur von Wasser daneben. Schon von
Ferne sahen wir einen dicken Rauch davon aufsteigen,
und bemerkten als wir herankamen, dals
der Viehmist in allen Kraalen um das Haus her
brenne. Unvorsichtiger Weise hatten wahrscheinlich
Reisende in einem derselben Feuer angemacht,
und es zu löschen vergessen. Der oft mehr
als zwei Fufs hohe festgetretene Mist glimmt dann,
wie Torf, Monate und Jahre lang fort und es ist
schwer, ja fast unmöglich ihn zu löschen. Selbst
nach starkem Regen sieht man einen solchen in
Brand gerathenen Kraal nur lebhafter dampfen,
mit jeder Veränderung des Windes bekommt das
Feuer neue Nahrung, und der Schaden der dadurch
dem Besitzer zugefügt wird, ist in seiner
Art oft beträchtlich, indem kein andres Mittel
übrig bleibt, als ganz neue Kraale zu bauen, was
bei der Schwierigkeit, Pfähle und Zweige zu den
Umzäunungen herbei zu schaffen, nicht anders als
mit vieler Mühe und unverhältnifsmäfsig grofsen
Kosten geschehen kann.
Jenseits des JV^indheuveh nahm die Zahl der
Winterwohnungen immer mehr zu. In einer der«
selben rasteten wir Mittags und fuhren späterhin
durch das^ trockne Bette des Tanqua, des ersten