
und antwortete, zwar nicht ganz gleichgültig, doclj
auch nicht mit besonderem Interesse. Auf jjy
Hauptfrage, ob er Weifse fernerhin in seinen)
Lande zulassen wolle, entgegnete er, es sei ihn
schon recht, dafs solche bei ihm wohnten, niJ
müfsten sie zugleich zu leben mitbringen. — Qt
er die Missionäre, die neulich zurückgekehrt wä,
ren, gern unter seinem Volke sehe? Antw. Ei
kenne sie wenig, halte sie aber für gute Men.
sehen und habe nichts dagegen, dafs sie wieder,
kämen, doch wünsche er vor Allem, dafs Kof
bei ihm bleibe, denn der wisse mit dem Ackerbau
umzugehn und habe ihn schon viel darin gelehrt,
Während dieser Unterhaltung, die beinahe
eine Stunde dauerte, hatte sich eine grofse Men.
ge Volks in dem umzäunten Platze eingefunden;
Alles drängte sich herzu, um von dem .Gespräch
etwas zu hören, so dafs uns die Räthe des Königs
und unser junger Führer nur mit Mühe den Ru«
cken frei hielten. Mong und einige Andre aus
unserm Gefolge führten einen Vorrath Rauch-und
Schnupftabak, in kleine Päckchen abgetheilt bei
sich, den wir nach geendigter Audienz unter die
Vornehmsten vertheilen wollten. Unglücklicher«
weise kamen sie zu früh damit zum Vorschein
und nun entstand plötzlich ein solcher Tumult,
ein solches Durcheinanderschreien und ein sö gewaltsamer
Andrang, dafs an die Fortsetzung des
Gesprächs nicht zu denken war, Der König, der
selbst dabei einige Rippenstöfse bekam, versuchte
Anfangs durch den lauten Ruf\ „Zhaviaja, zha-
maja* (geht fort, geht auseinander) die Ruhe her*
Lustellen und in der That schwiegen Alle, die
[seine Stimme vernahmen. Aber die weiter entfe
rn ten fuhren, in ihrem Ungestüm fort und besonders
die Weiber schrien mit aufgehobenen
Lnd ausgestreckten Armen immer lauter ihr: „Le-
\jioanno montjuko“ (gebt uns Tabak), Als der
König sie bemerkte, verlor er endlich die Geduld,
Lhm seinen grofsen Mantel unter den linken
Arm und schwang in der Rechten seinen grofsen
IsTambok aus Rhinocerosleder, nach allen Seiten
damit umherschlagend und den Haufen auseinanderjagend.
Für seine Höflinge war dies eine Aufforderung,
dasselbe zu thun, sie schlugen ernst-
jhaft drauflos, so dafs man überall die Hiebe auf
die ledernen Mäntel fallen hörte und wer nicht
gleich wich, dem schlugen sie gar um die nackten
Beine; Mutiri, der als Wächter der Ge-
fschenke neben uns zuriickblieb, billigte das Verfahren
seines Herrn gar sehr und erklärte uns, es
¡sei nach dem Gesetz der Zutritt zu diesem Orte
allen Weibern verboten und wegen ihrer Erscheinung
besonders sei der König so in Zorn gera-
Ithen. In weniger als einer Minute war der Platz
völlig leer, Mul ihawang stellte Wachen an die
[Eingänge, kehrte wieder an seine Stelle zurück
und hörte noch eine Zeitlang unserm Dolmetscher
zu, doch mit immer abnehmender Aufm erk-
i samkeit, bis wir denn endlich aus dem völligen
Ausbleiben der Antwort merkten, es sei Zeit, uns
zu beurlauben. Unsre Einladung zum Mittagsessen
schien ihm sehr willkommen, auch erlaubte
er uns gern, die Stadt zu durchwandeln und be