
fläche erhaben und die Aussicht von hieraus
wunderschön. Gegen Westen gewendet, sieht
man zunächst das reichbebaute Hottentottsch-
Holland zu seinen Fiifsen. Diese grünen Fluren
trennt die weite Einöde des sandigen Isthmus
von der Halbinsel des Caps. Der Tafelberg und
Löwenkopf stellen sich von hieraus gesehen
höchst malerisch dar. Der Teufelsberg tritt unter
den Tafelberg/' so dafs man seinen Umrifs
nicht deutlich erkennt, sein nördlicher Abhang
deckt das Tafelthal. Man bemerkt durch gute
Fernröhre, und bei hellem Wetter auch wohl mit
blofsen Augen, nur die in der Tafelbay geankerten
Schiffe. Weiter nach Süden kann man die
allmählich niedriger werdenden Gebirge der
Halbinsel fast bis an das eigentliche Vorgebirge
der guten Hoffnung verfolgen und die weifsen
Häuser der Simons-Stadt deutlich bemerken.
Zur Linken tritt die weite Falsbay zwischen
diesen südlichen Theil der Halbinsel des Gaps
und die diesseitigen Gebirge tief, fast bis unter
den Standpunct des Schauernden, in das Land hinein
und bietet zumal im Winter, wenn die einkehrenden
Schiffe diesen geräumigen Meerbusen beleben,
mit ihren Inseln und Klippen einen erhebenden
Anblick. — Gegen Osten sieht man weiter
in das Gebirge hinein, und ist im Stande den
Weg nach Zw eilend am noch über einige Anhöhen
mit dem Auge zu verfolgen. Den äufsersten
Horizont schliefsen die Gipfel des Gebirges bei
Baviaanskloof und dem endlosen Flufs.
In der Mittagshitze stiegen wir wieder hinab
und brachten den Rest des Tages auf einer reichen
Pächterei zu, die einem gewissen Wi l lem
Morkel gehört Wir wurden -hier nach Landesbrauch
mit einem höchst opulenten Mahle bewir-
thet, bei welchem besonders die Manchfaltigkeit
von Seefischen, an denen die Falsbay so reich
ist, uns neuen Stoff gab, den Überflufs an Lebensbedürfnissen
zu bewundetn,1 welchen die Bewohner
dieses ergiebigen Landstrich bei einiger
Thätigkeit sich, zu verschaffen im Stande sind.
Abends kehrten wir nach Stellenbosch zurück und
reisten von dort am aasten März nach der Cap-
Istadt, wo wir nach einem ermüdenden Ritt durch
Idie sandige Capische Fläche gegen Abend eiri-
Itrafen.
General Janssens , begleitet von den vor-
Inehmsten Civilbeamten und Militärpersonen em-*
Ipfing den General-Gommissär eine halbe Stunde
■vor der Stadt und bei der Ankunft am Gastei
■verkündigte ein Gruls von 21 Canonenschüssen-
[der Stadt den feierlichen Einzug der höchsten
|Magistratsperson, nach einer glücklich zuriickge-
|legten Reise von beinahe vierhundert Meilen und
einer Abwesenheit von 167 Tagen.