
ler mit Suppe und setzte sich diesen aut die Knie,
verbrannte sich aber damit die nackten Schenkel
und gofs sich die ganze Portion über die Beine.
Der König bemühte sich, uns den Gebrauch der
Messer und Gabel abzusehen und kam damit bald
zu Stande, die Prinzen aber zogen ihre eignen
zweischneidigen Messer hervor und schnitten sich
damit die Bissen dicht vor dem Munde ab. Unter
den Speisen gefielen dem Könige alle die aus
dem Pflanzenreich, besonders trockner gekochter
Reis, getrocknete Früchte und Brod. Auch das
Büffeifleisch schmeckte ihm, dagegen machte er
sich ordentlich darüber lustig, dafs wir an dem
Genufs der kleinen gebratenen Vögel, an denen
fast Alles Knochen sei, Geschmack finden könnten.
Von solchen Speisen, die er nicht kannte,
nahm er nie, ohne K o k vorher zu fragen, ob es
auch gut sei. Nachdem er drei Gläser Wein getrunken
hatte, dankte er, als ihm das vierte geboten
ward und entschuldigte sich, er sei diesen
Trank nicht gewohnt und fürchte sich zu berauschen.
In der That war er schon durch die wenigen
Gläser viel aufgeräumter und gesprächiger
geworden und redete so viel, dafs K o k kaum
Zeit hatte, Alles zu verdolmetschen. Zuerst machte
er uns bemerklich, dafs die Menschen, die wir
heute gesehn hätten, kaum der sechste Theil von
seinen Unterthanen seien. Ein grofser Theil seiner
wehrbaren Männer befände sich in mehrern
Gesellschaften auf der Jagd, ein andrer Theil
wäre .unter Anführung seines zweiten Sohns TeI-
l e k e l l a nach dem *cG-arieb (dem Oranjerevier)
gezogen, um Bundesgenossen zu werben und noch
eia andrer Trupp sei bei den Koranen. Es thue
ihm leid, gerade in diesem Augenblick so schwach
zu sein, sonst würde er uns vorschlagen, eine
gemeinschaftliche Expedition gegen die Buschmänner
zu unternehmen und die Ermordung der
beiden Hottentotten zu rächen. Dann kam er
auf die Treulosigkeit seines ehemaligen Bundesgenossen
Makrakki , der ihm und seinen Unterthanen
jetzt die Heerden hinwegführe und an
welchem er einst noch schwere Vergeltung zu
nehmen hoffe. Wir baten Kok, das Gespräch von
diesem Gegenstand abzulenken, weil wir eben
nicht wünschten, zur Theilnahme an diesem Strafgericht
aufgefordert zu werden, und erkundigten
uns deshalb nach seinen Frauen, von denen wir
noch keine gesehn hatten. Er meinte, sie würden
sich wohl von selbst einfinden und uns um
Geschenke bitten, fragte dann weiter, ob wir
denn auch wie K o k jeder nur eine Frau hätten,
und fand es unglaublich, als ihm gesagt ward, die
mehrsten unter uns hätten gar keine. — Da unter
dieser Nation die Zahl der Weiber auf den
Reichthum eines Mannes schliefsen läfst, und er
uns für sehr reich hielt, so Wollte er uns geradezu
einer Lüge zeihen. Wir bedeuteten ihm darauf,
es sei bei uns Gesetz, erst in reiferem Alter
zu heirathen und dann nie mehr als eine Frau.
Beides erklärte er ohne Bedenken für abgeschmakt
und fand es unbegreiflich, dafs eine ganze Nation
sich willig finden lasse, sich so wunderlichen Gesetzen
zu unterwerfen. Er habe fünf Frauen und
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