
bei den Koossa, was sich aus den festeren Wohn-
plätzen mit erklären läfst, die das gewöhnliche
Mittel des Abfalls, das dort gegen die zu strenge
Herrschaft eines Fürsten mit so vielem Erfolg in
Ausübung gebracht wird, unausführbar machen.
Er hat ziemlich unumschränkte Gewalt, indem er
alle Vergehungen nach Gutdünken zu bestrafen
befugt ist und sich Niemand seinen Aussprüchen
Widersetzen darf. Doch wird von diesem Rechte
nur selten Gebrauch gemacht, da es keine positive
Gesetze giebt, als deren Vollstrecker man
den König ansehen könnte. Privatstreite über
den Besitz oder über Gewaltthaten werden von
den Theilen unter sich ausgemacht, ohne dafs
«ich der König darum bekümmert, auch wenn
der Streit mit einem Todschlage enden sollte.
Wird aber bei ihm geklagt und sein Beistand gesucht,
so nimmt er sich auch wohl des beeinträchtigten
Theils lebhaft an und die Missionäre ha-
Jben Beispiele gesehn, wo er einzelne seiner Un-
terthanen, wegen begangener Diebereien fast zu
Tode prügelte. Er ist* nemlich auch selbst Vollstrecker
des Strafurtheils und wärs zum Tode,
in welchem Fall er den Verbrecher (z. JB. einen
Verräther im Kriege) auf die Erde legen läfst
und mit einer Hassagay durchsticht. — Sein Titel
ist Murinna ( Herr ) , ein Wort das mit dem Namen
Murimo, womit sie die Gottheit bezeichnen,
offenbar nähe verwandt ist. Äussere Ehrenbezeigungen
werden ihm weiter nicht .gegeben,
doch Bat da« Volk eine gewisse Ehrfurcht vor
seiner Person und seiner Nähe. AIsTribirt wird
ihm von jedem erlegten Wild und von jedem
geschlachteten Stück Rindvieh die Zunge und das
Bruststück gegeben. Er bekommt überdies alle
ElephantenZähne und die Felle der getödteten
Parder und Löwen, selten werden aber diese letztem
von ihm zu Kleidern benutzt. Aus den Vornehmsten
und Reichsten seines Volks wählt er
seine Räthe und beschliefst gewöhnlich mit ihrer
Zuziehung über Krieg und Frieden, Wiewöhl et
auch ganz für sich allein die auswärtigen Verhältnisse
bestimmen darf. Seine Söhne sind gebohme
Heerführer und Gesandte und der älteste unter
ihnen wird sein Nachfolger.^ So lange män denken
kann, waren die Maat]aping von den Vorfahren
des jetzigen Königs regiert. Auch unter
ihnen gilt ein gewisser Adel und es unterscheiden
sich die Bessern wegen des Reichthums und
Ansehns ihrer Vorfahren und wegen der Verwandtschaft
mit der Familie des Oberhaupts. "
In ihren Kriegen beobachten sie dasselbe
Verfahren, wie die Koossa und in den Verhandlungen,
die dem Ausbruch der Feindseligkeiten
vorhergehen und ihn begleiten, bemerkt man erfreuliche
Beweise von Offenheit und Verachtung
der Hinterlist, als Folgen eines ruhigen Kraftgefühls
und natürlicher Rechtlichkeit. Ihre Waffen
unterscheiden ¿ich wenig von denen def Kooss-a,
nur die Hassagaien sind etwas sorgfältiger gearbeitet,
die Schneide läuft gewöhnlich in zwei
rückwärts gehende Spitzen aus und der innere
Schaft ist zackig aüsgCrandet. Die Schilder sind