
ihre Fruchtbarkeit, sie aushauen hiefse diese Gegend
für mehrere Jahrhunderte unbewohnbar machen.
Aber lustwandeln kann man nicht in ihnen,
sondern nur klettern. Die Wege die es giebt,
sind von den herabgeschleiften Baumstämmen gebahnt
und unbequem wegen ihrer Steile und der
Glätte des; Bodens.
Eigne Waldkräuter erzeugen sich auch auf
diesem feuchten Boden, 'deren Ansehn eben daher
weniger africanisch ist, und die an manches
Gewächs unsrer deutschen Haine lebhaft erinnern.
Unter diesen nenne ich ein Labkraut (Galium
glabrum) das unserm G. Aparine sehr ähnlich und
eben so anklebend ist, ferner den häufig schon
in unsern Treibhäusern vorkommenden Plectran-
thus fruticosus , der in unbeschreiblicher Menge
hier wuchs und dessen lilafarbnen üppig empor
schiessenden Traubenblüthen ein: heiteres Licht
über den dunkel beschatteten Boden verbreiteten.
Neben ihm: Antirrhinum macrocarpum, Pharna-
ceum galioides und Hebenstreitia dentata, aber
überall keine Spur eines ächten Grases, kein Saft-,
gewächs, kein Strauch mit fleischigen Beeren, keine
Protea, noch Erica, noch Gnaphalium, auch keine
andre Pflanze aus der Familie der Syngenesi-
sten noch Ranunculaceen. Weiter hinauf, in der
Schlucht standen Silene ornata, Orniihogalum
parviflorum und mehrere schon verblühte Oxalis-
Arten; auf nackterm Gestein Crassula sylvatica;
noch höher folgte ein riesenmäfsiges Polypodium
und mehrere kleine Farrenkräuter und Moose, die
sonst diesem Lande so fremd sind. Auf dem Boden
des Baches, mit seinen Wurzeln fest zwischen
den Felsen eingeklemmt, wuchs ein grasähnliches
Gewächs mit zwei Fufs langen, sehr schmalen
stiellosen Blättern, das wohl eine nähere Untersuchung
meiner Nachfolger verdient. (Vielleicht
eine neue, dem Seetang vergleichbare cryptoga-
mische Süfswasserpflanze.) — Wo die Sonne hintraf,
flatterten eine Menge Schmetterlinge und
Käfer, und von oben herab aus dem unzugänglichen
Ende der Schlucht schallte unaufhörlich
das vom Echo zurückgegebne Gebelle des Pavians.
Es war schon weit über Mittag, als ich mich,
beladen mit den eingesammelten Schätzen auf
den Rückweg begab, den ich nun nicht in der
Niederung, sondern an der Seite des Bergrückens
hin nahm. Hier vermehrten noch einige PeZar-
gonien (unter ändern myrrhifolium) Herrmannia
cuneata, Erinus serpyllaceus, Indigofera erecta,
Borbonia ruscifolia, Stilbe cernua, Gnidia poly-
galaefolia vindi andere schöne Gewächse den Vorrath,
der mir für die andere Hälfte des Tages hinreichende
Beschäftigung gab. — Ein übrigens sehr
erwünschter Regen, der am ändern Tage einfiel
und lange anhielt, erlaubte mir nur noch am Tage
vor unserer Abreise den Duivelsbosch zu besuchen;
der sehr angeschwollene Bach gestattete
mir aber nicht, weit vorzudringen, und ich mufs-
te mich begnügen, nur nachzusammeln was mir
am ersten Tage entgangen war und von einigen
schon verblüheten Pflanzen den Samen aufzunehmen.
Der Nachmittag eben dieses letzten Tages