
wärt» »teht «in größeres, dem Gouvernement zugehöriges
Gebäude, das drei Zimmer und eine
Küche enthält und. ebenfalls den Kranken zur
Wohnung dient. Es ist aber in so verfallenem
Zustande, dafs die mehrsten Gäste sich für die
Zeit ihrer Gur lieber unter Zelten behelfen, und
dergleichen auch für ihre Dienerschaft mitbr^n-
gen. Vom October bis December ist die Zeit, in
welcher das Bad am häufigsten und mit dem mehrsten
Nutzen besucht wird^ die Hitze ist dann noch
erträglich, das Feld noch nicht so kahl und die
Lebensmittel sind am leichtesten und von der
besten Güte zu haben. Doch ward bisher im Ganzen
von den umher wohnenden Colonisten noch
viel zu wenig auf den. Absatz an die Badegäste
gerechnet, und Gemüse waren oft für keinen Preis
zu bekommen, so dafs die Kranken sich ihren
Bedarf von Hottentottsch-Holland mußten holen
lassen.
Hier stand wieder viele Heide und zwar von
fünf bis sechs der schönsten Arten mit den brennendsten
Farben und den zierlichsten Blüthen.
In der Nähe der heißen Quelle wuchs auch sehr
häufig eine Eucomis ohne Schaft, deren großer,
fast bienenkorbförmiger Blüthenschopf die platt
am Boden liegenden Blätter unmittelbar berührte.
Diese Blätter pafsten übrigens gut zur Beschreibung
der E. nana; es mag auch wohl eine
Folge der sorgfältigem Pflege und’ feuchtem Behandlung
seinyjdafs diese Pflanze in unsern Treibhäusern
einen Schaft treibt. Überhaupt zeigt sich
diese Wirkung fast an allen Cappflanzen, die in
unsern botanischen Gärten Vorkommen. Wenn
nicht Blätter und Blüthen dieselben blieben, so
würde man si,e nicht wieder erkennen, so sehr
sind sie in die Höhe getrieben und haben ihre
ursprüngliche, kräftig gedrungene Gestalt verloren
» Viel© Arten von Heiden, Proteen und ändern
Staudengewächsen, die ich seit meiner Zurückkunft
in Treibhäusern gesehen habe, sind
mir oft nur als .Wafserschöfsiinge von, ihren afri-
canischen Stammgewächsen vorgekommen. Besonders
gilt diese Bemerkung von einer Pflanze,
die zm Zwarteberg ebenfalls häufig wuchs, dem
Wachsstrauch, (Myrica cordifolia;) er wird hier
selten über zwei Fuß hoch, hat einen dicken,
zähholzigen Stamm, und ist ganz bedeckt mit
Blüthen und Beeren. In unsern Treibhäusern dagegen
erreicht, er zuweilen eine Höhe von zwölf
Fufs, ohne je einen derben Stamm oder Blüthen
zu treiben. Die Beeren dieses Strauchs sind es
bekanntlich, die das vegetabilische Wachs liefern,
d«is auch in Nordamerica von einer nahe verwandten
Art (M. cerifera) gewonnen wird. Sie
sind von außen damit ganz, wie mit einem gröblichen
Staube überzogen, der schon bei einem
mäfsigen Wärmegrade schmilzt, und beim Erkalten
zu einem Wachsklumpen erhärtet. Mari gewinnt
dieses Wachs in großem Quantitäten, indem
man die Beeren in großen eisernen Gefäßen
auskocht, und die, dann wie ein Öl oben
aufschwimmende Mässe erkalten läßt. In der That
ist diese Masse mit eben so vielem Rechte ein
Fett, wie ein Wachs zu nennen, denn ihre leich