
gen von ihnen zu sehn und wenn wir einmal
die Nacht gelagert zubrachten, so hörten wir unsre
Hunde nicht leicht anders als auf das Gebrüll
eines Löwen oder das Bellen der Füchse anschlagen.
Eben so wenig sahen wir (zu unsrer Freude)
auf der Rückreise die betteluden Kaffern wieder,
deren wir uns kaum würden erwehrt haben, da
alle unsre Vorräthe an Handelswaaren sich bei
den Beetjuanen erschöpft hatten. Es ist aber fast
zu fürchten, dafs unsre armen Koranen ihnen
oder den Buschmännern in die Hände gefallen
sind, denn wir sahn sie am Oranjerivier zuletzt
und erwarteten nachher immer vergeblich, dafs
sie uns einholen würden. Sie sind auch, so lange
ich mich noch in Africa aufgehalten habe, nie
in der Colonie angekommen.
In der Gegend der Salzpfannen überfiel uns
ein kalter Regen, der zwei Tage lang anhielt und
sich Abends immer in Schnee verwandelte, so
dafs die Reise mit jedem Schritt für Menschen
und Thiere ermüdender und angreifender ward.
Zwar hatten wir nun nicht mehr mit dem Wassermangel
zu kämpfen, der uns auf der Hinreise
in eben dieser Gegend so viel Noth gemacht
hatte, dagegen aber ward uns der Mangel eines
Obdachs und die Schwierigkeit die Feuer zu unsrer
Erwärmung zu unterhalten, desto fühlbarer.
Denn unsre Wagen, nach Landessitte mehr zum
Schutz gegen die Sonne, als gegen Kälte und
Nässe eingerichtet, erhielten uns nur kurze Zeit
trocken und bald drang der Regen durch die
dünne Leinwand nicht nur in unsre Kleider, sondern
in alles Gepäck, auch in die Pfühle und
Decken, auf denen wir sonst schliefen. Unser
Zelt, mit Mühe aufgeschlagen, stand auf nassem
Boden, die mehrsten Sachen kamen nafs hinein,
oder wurden es von den aufsteigenden Dünsten;
Schiffszwieback und Biltong war unsre Nahrung,
die Nächte brachten wir in unsre feuchten Mäntel
gewickelt im Gespräch zu. Mich schützte am
besten mein bei den Beetjuanen eingehandelter
Pelz, an dessen von Fett und Glimmer glänzenden
Aufsenseite aller Regen ablief. Am mehrsten
aber litten unsre Leute, die in ihren ledernen
Wämsern ohne Hemd und Uberkleid fast den
ganzen Tag in der Nässe zubringen mufsten und
bei Nacht noch weniger als wir vor Schnee und
Frost'geschützt waren. Bisher hatten wir bei dem
grofsen Mangel an Brennholz uns immer von dem
eingesammelten Mist, der auf der Hinreise von
unsern eignen Ochsen an den Ausspannplätzen
zurückgelassen war, grofse Feuer angemacht; jetzt
da die Nässe dies Mittel unbrauchbar machte,
mufsten unsre Leute oft Stundenlang sammeln,
ehe sie von dem niedern Gestrüppe einen Arm
voll dünner Reiser beisammen hatten, die in wenigen
Minute» verbrannt waren. In der That,
hätte dieses Wetter sechs bis acht Tage lang angehalten,
wir würden mehr davon ausgestanden
haben, als von allen bisherigen Mühseligkeiten
und vielleicht durch den sichtbar Übeln Einflufs
den es auf unser Zugvieh hatte, in die Verlegenheit
gekommen sein, unsre Reise nicht fortsetzen
zu können. — Man sieht aus diesem Beispiele