
tungen zur Einschiffung der Truppen, die in den
ersten Tagen des März, sich auf die zu ihrem
Transport bestimmten sieben Cartelschiffe begaben.
Dem General war das sehr bequeme und
geräumige Transportschiff Bellona zur Disposition
gegeben, auf welchem er, ausser seiner Familie,
noch ein kleines Gefolge mitnahm, in welchem
ich mit begriffen war. — Am 5ten März begaben
wir uns an Bord, nachdem ich mich unter schmerzlichen
Empfindungen von einer Stadt und von
Freunden getrennt hatte, denen ich so Vieles verdankte
und die ich vielleicht nie wiedersehn
sollte. Mit günstigem Südostwinde gingen wir
am folgenden Tage unter Segel und unter dem
Nachhall der Ehrengrüfse vom Castel und den
englischen Kriegsschiffen entschwanden uns all-
mählig die bekannten Gegenden, die uns jetzt
theurer geworden zu sein schienen, als wir bisher
selbst geglaubt hatten. In wenigen Stunden
lag uns der Tafelberg nur noch wie ein dunkles
Gewölk am südlichen Horizont und noch vor
einbrechender Nacht sahen wir nur Himmel und
Meer.
Am 20sten März erreichten wir die Insel
Sanct Helena und kamen um Mittag vor Jamestown
zum Anker. Der Gouverneur der Insel, Sir
Rober t Pa t ton gewährte uns nicht nur die Er-
laubnifs ans Land zu kommen und Erfrischungen
einzunehmen, sondern begegnete uns Allen mit
auszeichnend zuvorkommender Höflichkeit. Täglich
waren eine grofse Zahl holländischer Officiere an
seine Tafel geladen und die reicheren Bewohner
der
der Stadt schienen mit ihm in dieser freundliche^
Behandlung zu wetteifern. Niemand aber erfuhr
diese in vollerm Maafse als ich. General Jans-
sens hielt es aus mehrern Gründen nicht für
rathsam, das Schiff zu verlassen, noch mit der
Würde eines ni cht kriegsgefangnen Generals verträglich
, sich in einer feindlichen Festung zu zeigen.
Er lehnte daher für seine Person alle Einladungen
des Gouverneurs, wie dringend sie sein
mochten, ab. Beide Männer schätzten sich längst,
da Öftere Unterhandlungen über Auswechselungen
von Ktiegsgefangnen oder über Zurückforderun-
gen genommener Schiffe sie in den Stand gesetzt
hatten, sich gegenseitig nach ihrem ganzen Werth
kennen zu lernen. Der Gouverneur Pat ton
fürchtete daher nicht, sich etwas zu vergeben,
wenn er einem solchen Mann die erste Höflichkeit
erwies und er selbst, der Freiere, erschien
bei uns am Bord. Eine wiederholte Einladung,
dafs die Frauenzimmer von der Familie des Generals
den Landsitz des Gouverneurs in der Mitte
der Insel besuchen möchten, konnte aus manchen
Gründen ebenfalls nicht angenommen werden.
Dagegen hatte General Janssens die Güte, mei-
jner Liebe zur Naturgeschichte zu gedenken und
den Gouverneur für mich um die Erlaubnifs zu
einer kleinen Reise durch die Insel zu bitten.
Zwar besteht ein Gesetz, nach welchem kein
Fremder auf die Höhe der Insel und überhaupt
aus. den Barrieren von Jamestown darf zugelassen
weiiden. Denn vor vielen Jahren überraschte
man einmal zwei Anfangs unverdächtige Reisende,
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