
sehr ausgezeichnete Gewächs näher zu untersuchen
und zu bestimmen. Auch andre Gesträuche
von greiserem Wüchse, als wir in den letzten
Wochen gesehen hatten, zeigten sich hier
wieder, alle gut belaubt, aber ohne Blüthen. Kleine
Liliengewächse tiefer in die Fläche hinein,
waren ebenfalls schon verblüht. Hier begegnet©
uns eine Menge grofsen Wildes; Hartebeesten,
Quaggas, Straufse und Elenne entdeckten sich in
ganzen Rudeln, wohin man nur blickte. Wir
zerstreuten uns zu Pferde nach allen Seiten, und
es konnte nicht fehlen, dafs nicht ein Jeder etwas
erlegte. Einer von uns hatte in der Mitte
der Fläche eine Grube voll Wasser gefunden,
neben welcher wir nun unser Lager aufzuschlagen
beschlossen, um die ganze Beute in Sicherheit
zu bringen. Sobald wir dort angekommen
waren, ward einer der Wagen ganz abgeladen,
mit frischen Ochsen bespannt, und umher geschickt,
das erlegte Wild zusammenzuholen. Obgleich
nicht Alles wiedergefunden werden konnte, so
kam er doch mit einer ganzen schweren Ladung
zum Lager zurück. Es waren allein zwei Elenn-
Antilopen dabei, von welchen die eine sieben,
die andre fünfhundert Pfund schwer war, ausser-
dem ein Hartebeest, einige Steinböcke *) und
ein Straufs den ich selbst geschossen hatte.
*) Diese beiden letzten Antilopenarten haben zu viele systematische
Namen, als dafs ich einen davon hersetzen könnte,
ohne mich nicht zugleich zu einer ausführlichen Rechtfertigung
meiner Annahme gezwungen zu sehn. Ich werde mich
daher über die ganze Antilopen-Gattung an einem ändern Or-
des Breitem erklären und alle jene Benennungen erläutern*
Allerdings gehören diese Jagdbelustigungeö
zu den Hauptvergnügungen, die eine Reise durch
die einsamen africanischen Gegenden bietet?-’ Ih
so wildreichen Gegenden bedarf es weniger Geschicklichkeit;
ein gutes Gewehr, und ein wöhli
abgerichtetes Pferd, sind die Haupterforderriisse
zu einem glücklichen Erfolg. Die mehrsteri Co-
| lonisten besitzen solche Pferde, die bei wenig«
| versprechendem äufsem Ansehn durch lange Übung
einen so hohen Grad von Brauchbarkeit auf der
Jagd erlangt haben, dafs der darauf sitzende Jäger
sie kaum zu lenken, anzutreiben oder anzuhalten
braucht. Sobald sie einmal auf der Verfolgung
eines Wildes begriffen sind, lassen sie
sich durch die Dazwischenkunft eines ändern nicht
I von der Fährte bringen, sondern verfolgen in
I ruhigem aber ausdauerndem kurzen Galopp das
I nach und nach müder werdende Wild. Ist man
I endlich nahe genug gekommen, so bedarf es nur
I eines Zeichens mit dem Munde, um sie zum
I Stillstehn zu bringen, so dafs der Jäger, dessen
I Blut durch die sanfte Bewegung des Galopps kaum
I in beschleunigtem Umlauf gesetzt ist, vom Pferde
I herab den sichern Schufs richten kann. Ist ge-
I fehlt, so wartet es geduldig, bis man wieder ge-
I laden hat, und setzt dann, mit derselben Aus-
I dauer, die Verfolgung fort. Zuweilen ist es sich-
I rer, beim Schüsse abzusteigen, man kann sich
I aber immer darauf verlassen, dafs das Pferd ste-
I hen bleibt, und wohl gar so ruhig, dafs man sei-
I nen Hals oder Rücken zum Stützpunct für das
; Gewehr brauchen kann. Hunde werden auf sol