
fig ausbiegende Wagensspur zeigte deutlich, wie
oft die von den Pfeilschüssen gescheuchten Och,
sen von der geraden Richtung abgewichen waren
und zwei dieser Thiere fanden wir todt am We.
ge liegen. Sie waren ungeheuer geschwollen und
rochen so entsetzlich, dafs selbst unsre Hunde
sich ihnen zu nähern scheuten. Rechts und links
neben der Spur des Wagens fanden wir einzelne
Pfeile in solcher Menge, dafs ohne Mühe nahe
an hundert davon aufgesammelt wurden. Die
Buschmänner verachten nemlich den Pfeil, mit
welchem einmal ein Fehlschufs gethan worden,
dagegen ein andrer, mit welchem getroffen ward,
doppelten Werth für sie hat. Sie verfertigen
daher, wieviel Mühe und Zeit es auch kosten
mag, lieber lauter neue Pfeile, als dafs sie die
verschofsenen aufsammelu und wieder gebrau>
chen sollten. Alle diese Pfeile waren frisch ver-
giftet und die mehrsten mit eisernen, neu ge-
schärften Spitzen versehen, deren Form sich von
der, die wir bisher daran bemerkt hatten, darin
unterschied, dafs sie nicht ein geradliniges Drei-
eck darstellte, sondern ein solches, dessen beide
Schenkel nach aufsen, die Grundfläche aber nach
innen einen Bogen bildeten, so dafs daraus eine
Art von Herzform mit sehr scharfen rückwärts gekrümmten
Seitenspitzen entstand.
Der Ort, an welchem wir übernachteten wird
Jan Bloms-Fontein genannt, denn hier hauste vor
etwa zehn Jahren ein geächteter Golonist dieses
Namens, dessen Andenken von Heiden und Christen
dieser Gegend verabscheut wird. Er war
yon allen Weifsen der erste, der genauere Bekanntschaft
mit den Beecjuanen machte, mis-
brauchte aber das Ansehn, das ihm seine Überlegenheit
an Verstand und ihre Unbekanntschaft
mit der Kraft des Schiefsgewehrs verschaffte, um
ihnen, bald mit List, bald mit Gewalt ansehnli-
jche Rinderheerden zu rauben, ja er hatte sogar,
einmal den Frevel begangen, ein ganzes Beetjua-
nendorf, dessen Bewohner vor ihm und seinen
Gesellen geflohen waren, in Brand zu stecken.
Nach einem glücklich vollbrachten Raubzuge pflegte
er jedesmal in diese Gegend zurückzukehren
und das gestohlene Vieh durch seine Hottentotten
in der Colonie gegen Pulver und Blei und
andre Bedürfnisse umsetzen zu lassen. Die Beet-
juanen, die ihm Anfangs mit Zutrauen entgegengekommen
waren, wurden durch sein Betragen
läufs Äufserste gegen alle Weifse erbittert und
I wollten, nachdem J a n B 1 o m glücklicherweise bald
gestorben war, lange keinen Christen in ihrer
Nähe dulden, bis endlich die Brüder Kr ieger ,
die von den Koranas bei ihnen als gutgesinnte
Menschen eingeführt wurden, nach und nach das
alte Vorurtheil schwächten, das zuletzt durch Kok
wieder in völliges Vertrauen verwandelt ward. -
Der erhaltenen Anweisung zufolge' gruben
wir das Elfenbein wieder aus, das die Hottentotten,
um die Last ihres Wagens zu erleichtern, hier
der Erde anvertraut hatten. Auch fanden wir
hier abermals die Überreste einiger Ochsen, die
zufolge der Erzählung jener Frauen ebenfalls
durch vergiftete Pfeile getödtet, dessen ungeach