
den, dafs den Dragonern und Hottentotten nichts
als eine kleine Ration schlechten africanischen
Brannteweins zur Stärkung konnte gereicht werden.
Wild bekamen wir auf dem ganzen Zuge
durch die Karroo nicht zu sehen und wie gern
wir ein unterwegs gekauftes junges Rind geschlachtet
hätten, so erlaubte der Mangel an
Salz dieses nicht.
Mit jeder Tagereise entfernten wir uns nun
weiter von dem Nieuwevelds- Gebirge nnd immer
deutlicher erhob sich vor uns die ungeheure
Mauer der Zwartebergen, welche die ganze Karroo
im Süden begrenzt und fast unübersteiglich
von den fruchtbarem Küstenländern scheidet.
Bei dem Rückblick auf die nördlichen Gebirge
zeichnete sich besonders eine Gruppe aus, die
eine auffallende Ähnlichkeit mit derjenigen hat,
welche das Tafelthal und die Capstadt von der
Südseite einschliefst. Ein hoher Berg mit einer
ansehnlichen Platte steht in der Mitte, mehrere
andre minder hohe von kegelförmiger Gestalt
um ihn her. Jener führte den Namen Tafelberg,
die beiden höchsten Spitzen zunächst sind Teufelsberg
und Löwenkopf genannt, ganz wie jene
ähnlichen am Cap.
Fünf Tage lang sollten wir dem Laufe des
Chamka folgen, dann ihn verlassen, um uns
westlich an dem Fufse der Zwartebergen hinzu-
ziehn und endlich durch die Schlucht, welche
der Hexenflufs eingefurcht hat, einen Hinabweg
in die fruchtbarem Niederungen zu suchen. Zur
Notiz für künftige Reisende setze ich die Namen
der Ausspannplätze hieher, an welchen wir in jenen
ersten vier Tagen etwas Wasser fanden:
Am ai. Februar de Holdrift (die hohle Furth).
aa. de Koedoeskop (der Kuduskopf).
de Remhoogte (die Hemmehöhe).
_ 2/ de Blauwekrans (der blaue Kranz).
Am späten Abend dieses vierten Tages, noch
ehe wir den Rastplatz erreichten, kam uns ein
Colonist zu Pferde entgegen, ein Bewohner des'
vor uns liegenden Gebirges, der von der Ankunft
des General -Commissärs in diesen Gegenden
gehört hatte und dringend einlud, einen
Umweg von einer halben Tagereise zu machen
und auf seinem Platze von den Beschwerden der
Reise einen Tag zu ruhen und neue Kräfte für
den ferneren Zug durch die einsame Karroo zu
sammeln. Er hatte die Aufmerksamkeit gehabt,
einige steinerne Kruken voll köstlichen rothen
[ Weins mitzubringen, der auf seinem Lande ge-
} wachsen war und uns allen nach so langer Entbehrung
und so vielen erschöpfenden Beschwerden
eine wunderbare Erquickung dünkte. Er
unterstützte seine Einladung nicht wenig durch
das Anerbieten,. mit diesem Weine sowohl, als
mit manchen ändern Erzeugnissen seines Bodens,
unsern Vorrath wieder auszufüllen. Unter allen
Bedürfnissen, die er uns zu liefern versprach,
war keins wichtiger, als Fourage für unsre Pferde,
deren eintretender Mangel uns schon in nicht
geringe Besorgnisse wegen unsers weitern Fortkommens
versetzt hatte. Andre Gründe zur Annahme
seiner Einladung waren die noch immer