
wieder In seme Gewalt, ward aber zu frühver-
rathen, um, wie er siqhs vorgenommen hatte,-den
Af r ikaner mit seinen Gesellen im Schlafe umbringen
zu können, und mufste sogar einige Kinder
im Stiche lassen, diè sich noch in der Ge-
walt des furchtbaren Hottentotten befinden. Er
wagte es auch nicht, in dessen Nähe zu bleiben,
sondern zog den Flufs weiter hinauf, und begeg.
nete hier, nach mancherlei Schicksalen, seinen
später ausgewanderten Landsleuten unter den bei-
den oben genannten Anführern.; Diese obgleich
mehrere hundert stark, denn sie zählten noch
jetzt fünfzig wehrbare Männer, schlossen sich an
seine kleine Familie an und vertrauten sich sei-
ner Leitung, unter welcher sie, sich kümmerlich
nährend von weniger Ziehzucht und der mlihsa-
men J a g d , stets kämpfend mit den Buschmännern
von einem Ort zum ändern unstät umherirrten,
am liebsten aber doch immer in diese Gegend
des Flusses zurückkehrten.
Kaum hatten wir einige Fragen an sie ge-
than, als sie auch schon anfingen zu betteln, und
nicht nur Brantwein und Tabak, sondern eine Anzahl
Schafe begehrten, um davon eine Mahlzeit
zu halten. Überzeugt, dafs sie mit Gewalt neli-
men würden, was sie in Güte nicht erlangen könnten,
wagten wir keine bestimmt abschlägliche Antwort,
sondern wichen ihren Forderungen durch
allerhand Vorwände aus. Wir bemerkten bald,
dafs die beiden Hauptleute Wenig zu gebieten
hatten, dagegen Dan st er fast alle Anordnungen
ohne weitere Rücksprache treffe» Diesen suchten
iyir daher durch manche heimliche Geschenke
und durch eine ausgezeichnet höfliche Behandlung
zu gewinnen und erlangten dadurch , gegen
das Versprechen, auf unsrer Rückreise ihnen von
unserm Vorrath mitzutheilen eine Befreiung von
dem geforderten Tribut. Indessen kostete der
Verkehr mit diesem Bösewicht manche Verläug-
nung des innerlich sich empörenden Gefühls,
denn er erzählte uns frech von seinen an Busch-
I männern und Koranen begangnen Mordthaten
I und von vielen, die er noch vorhabe. Wir wa-
I ren es aber schon so gewohnt geworden, von
■ solchen Greueln als von unerheblichen Vorfällen
■ reden zu hören, und ein Menschenleben als ei- I ne Kleinigkeit betrachtet zu sehn, dafs es uns da-
■ bei nur schien, als fügten wir uns in eine Lan- I dessitte. Dieser Kaffer erzählte uns auch von ei-
I ner, weiter am Flusse hinauf umherziehenden ■I
und sich von der Jagd und gelegentlichem Rau- I be nährenden Bande von Christen, die wir aus
■ allen Umständen besonders aus den Vornamen,
■ (denn nur diese wul’ste er zu nennen) für die I Gebrüder Be zu i d enho ut und Lochenbe rg
■ erkannten, die in Gesellschaft einiger englischer
I Deserteurs sehon seit mehrern Jahren ein Vaga-
■ bondenleben führen und von der Regierung ge-
I ächtet sind. *) Ferner erzählte er von Christen,
I die er von Zeit zu Zeit einzeln umherziehen ge-
I sehen und aus der Beschreibung ihrer Kleidung
[ erhellte, dafs es Deserteurs von der holländischen
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*) Man vergleiche S. 549 Isten Theil*.
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