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sind. Ärmere Beetjuanen tragen massive kupferne
Ringe *) und wer auch die nicht bezahlen
kann, begnügt sich mit ledernen, die aus dem
vollen Felle des Nashorns oder Flufspferdes ausgeschnitten
sind. Nur alte Personen bedecken
den Kopf mit Mützen, die ebenfalls aus Fellen
zusammengenäht sind und mit der rauhen Seite
nach innen getragen werden. Jüngere Männer
und Frauen tragen den Kopf blofs, das Haar nach
der oben beschriebenen Weise eingeschmiert und
in schmale Zotten getheilt, also auch darin ein
Unterschied zwischen ihnen und den Koofsa, bei
welchen die Weiber nie mit unbedecktem Haupte
erscheinen dürfen.
Was ihre Krankheiten und abergläubigen
Heilarten, die gewöhnliche Lebenslänge, die physische
Erziehung der Kinder, ihre Ehen und die
beim Heirathen gewöhnlichen Gebräuche betrifft,
so gilt hier mit einigen wenigen Abweichungen
dasselbe, was über diese Gegenstände von den
Koofsa erzählt worden ist.
Die Macht des Oberhauptes oder Königs ist
bei den Beetjuanen noch viel ausgedehnter, als
*) Merkwürdig ist es, dafs nach des Herrn Obermedi-
cinalrath K l a p r o t h s Untersuchungen dies Metall aus g3
Theilen Kupfer und 7 Theilea Z i n n besteht, also dem cal-
darisclien Erz sehr ähnlich ist. Da nun bis jetzt noch kein
Zinnhaltiges Mineral im südlichen Africa gefunden worden
ist, so ist es sehr wahrscheinlich, dafs diese Ringe nochwei*
ter vom Norden herstammen und vielleicht von den Kaifer-
völkern auf ihren Wanderungen von Alters her aufbewahrt
worden sind« —.