
rund umher zum Schirm gegen den Wind die- j
nen und ihre Bewohner sowohl »W den Feinden,
als vor dem Wilde verbergen. Solch ein
Strauch, der einigemal zum Bosjesmans-Aufenthalt
gedient hat und dessen Aste mit den Spitzen
nun wieder aufwärts wachsen, bekommt ganz das
Ansehn eines Vogelnestes; so gestaltet findet
man jenseits des grofsçn Flusses besonders die
weichlaubigen Sträuche der unterschiedenen Arten
von Tarchonanthus, und wenn sie kürzlich
bewohnt waren, sieht man noch Heu und Laub
und Wolle auf dem Boden des Nestes. Diese
Sitte hat dem Volke den Namen gegeben, denn
ein Strauch heifst im africanischen Holländisch
Boschje (Bosje) und mit Bosjesman hat man
den Wilden bezeichnen wollen, der aus seinem
Hinterhalte im Strauch auf das Wild und auf
seine Feinde schiefst. Die Ableitung ist also die-
selbe, wie die von unserm: Strauchdieb. Wenn
man in diesem baumlosen Lande reiset, kann
man sich nicht erwehren, über manchen Übersetzer
zu lächeln, der das holländische Bosch
(Gebüsch, Wald) mit diesem Bosje verwechselt
und an die surinamischen Buschneger denkend,
diese Wilden: Buschhottentotten, oder wie einige
Franzosen: Hommes des forêts, nennt. Nur
um nicht pedantisch zu scheinen, behalte ich die
Benennung Buschmann im Deutschen bei, obgleich
sie eigentlich das: Bosjesman nur unvollkommen
wiedergiebt. — Die oben erwähnten
Gruben sind kaum einige Zoll tief, von länglich
runder Gestalt und wenn sie für eine ganze Fa-
Lilie dienen sollen, in ihrem gröfsten Durchmes-
|en etwa 5 bis 6 Fufs weit. Es ist unglaublich,
A'ie sich diese Menschen zusammenkugeln kön-
en, denn in einem solchen Loche liegen ein
Ipaar Erwachsene und oft mehrere Kinder. Ein
Jeder deckt sich mit einem einzigen Schaaffell
■vollkommen zu, ja es bleibt davon noch soviel
■übrig, dafs die Zipfel desselben von allen Seiten
|unter den Leib gezogen werden können und die
juft also gänzlich abgehalten wird. In kalten
ächten häufen sie einige Zweige an der Windse
ite des Loches, aber gegen den Regen kennen
S ie keinen ändern Schutz, als ihr Schaaffell, oder
[sie suchen ein Obdach unter und zwischen den
eisen. In der heifsen Jahrszeit lagern sie sich
Hn den Flufsbetten unter den Schatten der Mi-
nosen und ziehen die Zweige derselben auf die
k rd e herab, um ihnen zum Schutz gegen Sonne
|und Wind zu dienen. So fand sie P a t te r s o n ,
er selbst eine Abbildung dieser Wohnungen Belfert;
aber es fehlt ihr an Wahrheit und man
[entdeckt gar leicht, dafs der Zeichner sie aus
¿einer Phantasie entwarf *). Hausgerath haben
*) Ich kann es mir nicht versagen, hier mit Hindeutung
Jfauf meine einmal (S. 400 des ersten Theils) geäufserte Mei-
Änung über die Abstammung der hottentottischen Völker, eine
^Stelle aus He e r e n s Versuch über die Politik, den Handel
and den Verkehr der vornehmsten Völker der alten Welt mit-
kutheilen. Es werden dort (S. 241 des ersten Theils) die An-
■gaben des englischen Reisenden Br u c e mit den Nachrichten,
[die uns die Alten über die äthiopischen Völker hinterlassen
|l'iaben, verglichen und die Übereinstimmungen jenes Schrift-
■stellers mit dem, was A g a t h a r c h i d e s erzählt, scharfsinnig