
Befehl erhalten habe, sich in der Capstadt zu
stellen, um sich gegen gewisse Vorwürfe zu recht-
fertigen , die von boshaften Verläumdern gegen
ihn rege gemacht worden wären. Dieser Befehl
sei ihm von Ko s t e r und Janssen überbracht,
und er wundre sich daher um so mehr, dafs auch
diese schon wieder zurückkehrten, da er ihnen
doch dort nun nicht weiter im Wege stehe. —
Allerdings waren wir von jenen Beschuldigungen
unterrichtet, und gerade er war es, über dessen
Betragen wir Auskunft zu erhalten uns bemühn
sollten. Um ihn gleich auf die Probe zu stellen,
erklärten wir ihm, dafs wir uns durch nichts wür.
den abhalten lassen, zu dem König der Beetjua-
nett zu reisen, um von ihm zu erfahren, was die
Missionäre bis jetzt in seinem Lande getrieben,
und welche Verhaltungsbefehle man ihnen in Zukunft
zu geben habe. Es fehle uns jetzt noch an
einem Begleiter, der des Weges dahin und der
Sprache der Wilden vollkommen kundig sei, und
wir könnten ihn daher unmöglich davon lossprechen,
wieder mit uns umzukehren, und unsern Führer
und Dolmetscher abzugeben. Er zeigte sich
dazu sogleich bereit und fügte hinzu, er stehe in
so freundschaftlichem Verhältaifs mit den Beet-
juanen und der König sei ihm persönlich so sehr
gewogen, dafs er hoffen dürfe, uns wesentliche
Dienste zu leisten. Nur seine Frau und Kinder
machten ihm einige Sorgen, da wir sie nicht wieder
mitnehmen konnten, und er sie nun in dem
wüsten Lande zwischen hier und dem BosÖsÖeveld
unter Kaifern und Buschmännern, ohne seinen
Schutz mufste ziehen lassen. Er liefs es sich indessen
gefallen, dafs sie in Gesellschaft der übrigen
Missionäre, die in wenigen Tagen hier ein-
treffen mufsten, weiter reisten, und am Sackrivier
seine Zurückkunft abwarteten.
Auch hieher folgten uns die Kaifern und setzten
unsre Geduld durch anhaltendes Betteln auf
eine harte Probe. Damit sie indessen den armen
Missionären nicht zu sehr zur Last fallen möchten,
gaben wir ihnen einige lebendige Schafe
und schenkten ihnen sonst noch allerhand Kleinigkeiten,
ohne dafs sie aufgehört hätten, immer
noch mehr zu fordern. Auch Buschmänner be-
sudhten uns wiedeT, sowohl Männer als Weiber
mit ihren Kindern, jene wohl bewaffnet mit vielen
stark vergifteten Pfeilen und Beetjuana-Has-
sagaien. Die Mädchen und Kinder hatten rund
um den Kopf einen kahl geschornen Kranz und
sowohl Haar als Gesicht dick mit hochgelbem
Eisenocker gepudert und schienen sich in diesem
Putz gar nicht übel zu gefallen. Wir gaben ihnen
Gelegenheit, ihre Gefräfsigkeit zu zeigen und
boten ihnen Manches zum Tausch für ihre Bogen
und die gefüllten Köcher. Sie weigerten sich dessen
aber standhaft, und schienen bei diesem Erbieten
hinterlistige Absichten zu argwöhnen.
Reisenden, die vielleicht dereinst diese Gegend
wieder besuchen, empfehle ich einen lieblichen
Punct unweit dieses Orts, an dem hohen
Ufer des Flusses, wo man unter dem Schatten
eines uralten Büffelbaumes die freie Anssicht über
den ruhig dahin gleitenden Strom geniefst. Man
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