
jetzt war) aus Ihm in grofser Menge ein Harz,
das, zu mäfsig grofsen Perlen erhärtet, die jün-.
gern Äste bedeckt und von den Colonisten als
ein bewährtes Heilmittel bei äufsern Verletzungen
eingesammelt wird* Es ist sehr klebrig,
durchsichtig und von strengem, Geruch; im trocknen
Zustande mit einem weifslichen Staube bedeckt,
und löst sich in Weingeist vollkommen
auf. Man bereitet Salben und Pflaster daraus* die
hier fast das einzigeMittel bei Verwundungen abgeben.
Obgleich Herr Thunbe r g das Roggeveld
oft besuchte, so hat er wahrscheinlich die Pflanze
nie blühend gesehen, denn man findet ihrer in
seinen botanischen Schriften nicht erwähnt. Herr
Professor Wi l ld enow erkannte in ihr eine Cine-
raria und benannte die beiden Arten, die hier
durcheinander wuchsen G. resinif era und polyga-
loidesj beide haben dieselben allgemeinen Eigenschaften,
doch ist die letzte die kleinere.
Gleich von der ersten Pächterei, die wir auf
der weitern Reise besuchten, schallten uns neue
Klagen über die Buschmänner entgegen. Die Frau
war allein, der Mann mit einigen Hottentotten
ausgeritten, um den Wilden sein Vieh wieder abzujagen,
dafs sie eben diese Nacht gestohlen hatten.
Während unsers augenblicklichen Verwei-
leiis zögen mehrere Wagen mit Colonisten vorüber,
die, ohnösich aufzuhalten flüchteten, und dringend
warnten, nicht länger auf dem Roggeveld zu
bleiben. ‘Kuilenburgsrwier war Mittags unser.Rastplatz;
von hier fing das Land an, sich nach Norden
zu neigen, und Wir zogen nunmehr langsam
Bergab, durch die kleine Rietrivierspoort, und kamen
noch vor einbrechender Nacht an den Platz
eines gewissen Van Wyk. Da der fernere Weg
gerade einer der unsichersten war, und da die
Nacht regnicht und finster wurde, so schlugen
wir gegen unser anfängliches Vorhaben hier unser
Lager auf- Auch hier wieder Krieg mit den
Buschmännern, die vor wenigen Tagen fast die
ganze Heerde unsers Wirths geraubt, und den
Hirten mit Verlust seines Gewehrs davon gejagt
hatten. Indessen war ihnen Van W y k sogleich gefolgt,
hatte sie eingeholt, und sein Vieh ohne
weiter einen Schufs zu thun, wiederbekommen.
Denn sobald sie ihn erblickten,, ergriffen sie die
Flucht, machten aber doch vorher noch drei Ochsen
durch Abschneiden, der Hackensehnen unbrauchbar.
Er selbst hatte seine eigentliche Wohnung
verlassen und sich hieher mähr in die Nähe
der übrigen Menschen zurückgezogen, bis seine
Winterwohnung in der Karroo erst Wasser
haben würde» Wir besuchten seine Familie in
einer elenden kleinen Hütte, die auf den Ruinen
eines gröfsem Hauses erbaut war»; ;Der Kälte
wegen hatten «ich Frau und Kinder um ein
Kohlenfeuer gehukt, und die Letztem weinten
und zitterten, sobald von Buschmännern die Rede
war.
Beimi Erwachen und Hervortreten aus dem
Zelt, fanden wir die ganze Landschaft mit Reif
bedeckt, ein dicker Nebel lag auf, der Fläche,
und das Wasser in unsern Marmiten war einen
kleinen Finger dick gefroren. Für die Mehrsten
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