yilisirteren Menschen würdig zu machen, wieder
ordentliche reinliche Kleider anzulegen und die
Bärte abscheeren zu lassen.* Soviel aber vermaOe
die Gewohnheit, dafs wir die erste Nacht, wo
wir wieder entkleidet in ordentlichen Betten
schliefen, fast sämmtlich in unbehaglichem Zustande
zubrachten, und uns dadurch weniger erquickt
fühlten, als wir oft nach kurzem Schlaf
auf dem Sattel und unter dem Mantel, gewesen
Waren.
Vom Sdkrivier aus hatten wir dem General
unsre glückliche Rückkehr in die Colonie und
den Erfolg unsrer Reise im Allgemeinen gemeldet,
auch war schon in den frühem Berichten
der Kinderblattern erwähnt und ich hatte vorgeschlagen,
aller fernem Ansteckungsgefahr durch
möglichst allgemeine Verbreitung der Kuhpockenimpfung
zuvorzukommen. Im Fall dieser Vorschlag
genehmigt wurde, hatte ich mich erboten,
in der Gegend, wo die Ansteckung am leichtesten
möglich war, das Geschäft der Anpreisuug
und Einimpfung dieser Schutzblattern selbst zu
übernehmen und erwartete nun hier die Befehle
sowohl des Gouverneurs, als meines Specialchefs»
des Hospitaldirectors Dibbe t z . Während dieser
Zeit beschäftigten mich häufige Wanderungen in
dem Thal Hoadezand, das eben jetzt in seiner
gröfsten Schönheit dastand und in~ der Tliat wegen
der aufserordentlich grofsen Manehfaltigkeit
seiner Pflanzenerzeugnisse für den Botaniker einer
der wichtigsten Puncte der Colonie ist. —
Einer der Colonisten in der Nähe der Drostey
fing eben in diesen Tagen einen grofsen lebendigen
Parder und machte dies uns und seinen
übrigen Freunden bekannt, die sich denn nach
Landessitte an einem bestimmten Nachmittage in
grofser Zahl bei ihm versammelten, um das Thier
zu beschauen und Zeugen von seinem Kampfe
mit den Hunden zu sein, die es zu Tode beifsen
sollten. Nachdem wir erst wohlbewirthet waren,
wurden wir zu der Falle geführt, in welcher das
Thier noch steckte und woraus es erst sehr vorsichtig
hervorgeholt werden mufste, um auf den
Kampfplatz gebracht zu werden. Diese Falle lag
in der Tiefe einer Bergschlucht und war von rohen
Felsstücken aufgemauert, doch so, dafs zwei
grofse, dem übrigen Gerölle ähnliche Felsen den
Eingang bildeten, übrigens in Absicht des Mechanismus
ganz wie eine gewöhnliche Mäusefalle, nur
Alles in sehr grofsem Verhältnifs. Die Fallen
welche man den Hyänen stellt, sind von derselben
Einrichtung, aber oben offen, diese hingegen
war oben mit roliem Gebälk bedeckt, durch dessen
Zwischenräume man das wüthende, schöngefärbte
Thier beobachten konnte und auf welches
die Leute, die es jetzt fesseln sollten, sich stellten.
Man suchte erst eine Pfote nach der ändern
in Schlingen zu fangen, dann zog man es herauf
und band ihm unter entsetzlichem Brüllen und
vergeblichem Wüthen die vier Beine an einander.
Hierauf begab sich jemand hinein, der
auch eine Schlinge über den Kopf warf, mit deren
Hülfe man es halb hervorzog und ihm einen
festen Maulkorb anlegte. Nun erst war man im