
und reichlich das tägliche Bedürfnifs, aber in ändern,
die arm sind an Wild und wo sie auf den
Genufs von Ameisen, Heuschrecken und Zwiebeln
eingeschränkt bleiben, müssen sie sich oft
jämmerlich behelfen und dorren endlich durch
lange Entbehrung kräftigerer Nahrung zu den
magersten, elendesten Gestalten zusammen, die
man sich nur denken mag. Der Eintritt einer
günstigem Jahrszeit oder die Fortwanderung in
eine fruchtbarere Gegend hilft endlich diesem
Elende ab und ist im Stande, sie in kurzer Zeit
zu „ganz ändern Wesen umzügestalten. Leider
wählen sie statt des letzteren Mittels oft ein anderes,
das ihre ganze Nation in Hafs und Verachtung
gebracht hat, den Raub. Völlig unbekannt,
wie dieses Volk ist, mit den Rechten des
Eigenthums, wie mit allen übrigen Bedingungen
des geselligen Vertrags, von keinem Gute Besitzer,
als von dem Bogen und dem Köcher mit
Pfeilen, nur dem thierischen Bedürfnisse der Sättigung
nachgehend, als auf dessen bequemste
und schnellste Befriedigung alle Kräfte des Geistes
einzig und ausschliefslich gerichtet sind,
kann man es den Buschmännern wohl so sehr
nicht zum Vorwurf machen, dafs sie nehmen, wo
nur etwas zu bekommen ist. Dadurch wird aber
die Lage ihrer Nachbaren um nichts gebessert,
und wenn sie auch das Unrecht ihres Angriffs
nicht kennen, so bleibt dennoch die Gegenwehr
und die Verteidigung des Eigenthums gegen
ihre gewalttätigen Eingriffe nicht minder recht-
mäfsig. Eben hierin liegt das Haupthindernifs
[ihrer Civilisation und gewifs giebt es kein Volk, *
■ das schwerer zu bekehren und zu bilden wäre,
■ als dieses. —
Ohne mich hier in eine vielleicht ermü-
■ dende Abschweifung zu verlieren, ist es mir
■ nicht möglich den Gegenstand zu erschöpfen,
■ Ich begnüge mich daher, hier noch einige Züge
laus dem Leben und dem Gharacter der Busch-
| männer anzuführen, die, zusammengehalten mit
|dem, was bereits darüber gesagt worden ist und
|noch erzählt werden wird, uns vielleicht in der
| Folge in den Stand setzen, genügende und
■ sichere Resultate zu ziehen. Der Buschmann hat I keine bleibende Stätte, sein ganzes Leben irrt er I von einem Orte zum ändern und selten geschieht 1 es, dafs er sein Nachtlager zweimal hinter einan-
| der an demselben Orte nähme. Davon findet I jedoch eine Ausnahme statt, wenn er sich recht I satt gegessen, das heifst mehrere Tage hinter
I einander soviel zu essen gehabt hat, als er bei I seiner unglaublichen Gefräfsigkeit nur bezwingen I konnte. Nach einer solchen Schwelgerei folgt
le in Schlaf oder wenigstens eine Ruhe, die zu- I weilen Wochenlang dauert, und die ihm zuletzt
■ so lieb wird, dafs er sich lieber den Bauch mit
■ einem Schmachtriemen einschnürt, als auf die
■ Jagd oder den Insectenfang geht. Er liebt die
| Höhlen des Berges und die Felsritzen zu seinem
I nächtlichen Aufenthalte, aber in den Ebenen
I gräbt er sich kleine flache Gruben in die Erde
I oder setzt sich mitten in einen Strauch, so dafs
I djie von der Mitte aus niedergedrückten Zweige