
fuhr emsig in seiner Beschäftigung fort*, und ant.
wortete sehr einsilbig auf Koks Anrede und un.
ser Erbieten, ihm ein kleines Geschenk an Ta.
bak, Korallen und Knüpfen zu machen. Doch
nahm er es an und legte Alles stillschweigend ne.
ben sich, stand auch weiter nicht Rede, so dais
wir ihn bald wieder verliefsen.. Das ganze Ge.
schäft dieses Priesters besteht in dem Beschnei.
den der mannbar werdenden Jünglinge, welches
alle zwei Jahre unter ähnlichen Ceremonien, wie
bei den Koossa, vorgenommen wird. Zugleich
hat er bei bevorstehendem Kriege die Einweihun.
gen des Viehes zu besorgen und verrichtet bei
einem Siegesfest gewisse einfache Feierlichkeiten,
Er! ist überdies im Besitz ärztlicher Kenntnifse\
versteht sich auf den Lauf der Gestirne, verfer-
tigt Glückswürfel, an deren Untrüglichkeit das
Volk mit grofser Überzeugung hängt, kurz Alles,
was auf den Glauben oder Aberglauben des Volks
Beziehung hat, geht von ihm aus. Auch darin
unterscheiden sich also diese Menschen von den
K oossQj dafs sie nicht einzelne Zauberer, deren
Werke auch wohl trüglich sein können, sondern
wirklich durch mancherlei Kenntnisse ausgezeichnete,
für ihr ganzes Leben dazu bestellte Männer
als Priester verehren. —
Die noch übrige Zeit benutzten wir zu einem
Spatziergange an der Westseite der Stadt, gegen
den Fufs eines hohen Berges hinan, von welchem
Pupct aus wir die ansehnliche Ausdehnung dieser
Beetjuanenstadt ganz übersehen konnten und die
Zahl der Wohnhäuser nach einem ungefähren
Liberschlag auf fünf bis sechs hundert berechneten.
Kok, der erst in dem letzten Jahre eine
Reise nach Norden unternommen und die Stämme
der MuriMong und Matsaroqua kennen gelernt
hatte, versicherte, dafs die Hauptörter dort
noch bei weitem ansehnlicher und beinahe nicht
| zu übersehen sein. Auch dieser Stamm sei noch
] vor fünf bis sechs Jahren viel zahlreicher und da-
Imals mit einem Muruhlong- Stamme unter dem
Oberbefehl eines gewissen Makrakki vereinigt
¡gewesen. So fanden sie im Jahr 1801 die englischen
Commissarien T r Liter und Sommervi l -
le, die die ganze damalige Volksmenge auf funf-
zehntausend berechnen, eine Annahme die K o k
bestätigte, denn als Mul ihawang und Makrakki
sich ein Jahr nachher friedlich trennten, folgten
dem letztem mehr als zwei Drittheile der ganzen
Menge und dennoch blieben dem jetzigen
König über fünf tausend Unterthanen. Damals
wohnten sie gemeinschaftlich an der Quelle Ta-
kuna drei Tagereisen weiter nach Nordosten, und
Ivon diesem Namen leiteten 1 ’jene Reisenden ihre
■ Benennung des Orts: Litakoo ab. Nie aber hat ein
■ solcher Ort einen eignen Namen, sondern führt
■ immer den des Oberhaupts und des nächsten na-
I türlichen Standorts, wie denn auch hier der Na-
I me des Flufses Kuruhman zugleich zur Bezeich-
I Qung des Hauptorts der Maatjaping dient.
In dem Sandstein, aus welchem hier der Fufs
■ des Berges bestand, sahen wir allerhand symme-
I trische Figuren eingehauen, nach deren Bedeutung
I wir uns sowohl bei Kok, als unsern wilden Be