
gen. Nicht weit von den Karreebergen hatten
wir am hellen Tage ein solches Paar init den Jungen
aus ihrer Ruhe aufgescheucht, die vor uns
hin die Flucht nahmen und deren Spur wir drei
Tage laDg in dem Wagengeleise bemerkten, dem
sie auf ihrer Wandrung, wie einem bequemen
l^ufssteige vorzugsweise gefolgt zu sein schienen.
Vielleicht waren es dieselben, die wir hier hörten
und die in diesem Wild-armen Landstrich
der Hunger dazu trieb, sich uns so dreist zu
nahen.
Auf der folgenden Tagereise begegneten wir
nur einer merkwürdigen Erscheinung, einem ungeheuren
Raupenzuge. Es war die Larve einer
ßombyx-Art, von welcher viele Millionen, dicht
aneinander gedrängt und Reihenweise, alle nach
einer Richtung vorwärts strebten. Jede Reihe
war von der ändern etwa einen bis anderthalb
Fufs entfernt und für sich fünf bis sechs solcher
Thiere breit. Es schien nicht, als ob das Nah-
rungsbedürfnifs sie treibe, denn nicht eine einzige
safs ruhend an einer Pflanze, sondern alle
krochen rastlos auf dem Boden fort, und das
Auge reichte nicht so weit, als man die parallelen
Streifen von Norden nach Süden auf und abwärts
verfolgen konnte. Die Entstehung dieser
ungeheuren Menge solcher Thiere und die Ursache
ihrer Wandrungen ist gewifs noch schwerer
auszumitteln, als bei den Zugheuschrecken.
Die mitgenommenen Exemplare verwandelten
sich in kurzer Zeit, aber nicht eine einzige Puppe
blieb am Leben und kam zur vollständigen Ent-
Wickelung. — Diese Gegend war auch wieder
ausnehmend reich an Straussen, von denen wir
v i e l e , (aber immer einzeln) antrafen und hin
und wieder einen erlegten. Dafs eben ihre Brütezeit
war, bewies die grofse Zahl von Nestern,
die wir auf unsern Jagdstreifereien entdeckten
und aus welchen wir einen ansehnlichen Vorrath
von Eiern zu Geschenken für unsere Freunde in
der Gapstadt mitnahmen. Eben hier war es auch,
wo wir einzelne Nester antrafen, an denen die
Buschmänner ihre Zerstörungssucht geübt hatten.
Sämtliche Eier waren zerschlagen, die Fufsstapfen
der Thäter noch daneben im Sande. Was sie
selbst im Überflufs nicht gebrauchen können, soll
wenigstens keinem Ändern zu Statten kommen.
Auch haben sie gegen den Straufs einen eignen
Hafs, weil er listig und fernsichtig ist und den
Antilopen und ■Quaggas so oft die Nähe ihrer
Nachstellungen verräth. Überhaupt verdanke ich
die schon mitgetheilten Bemerkungen über den
Slraufs den Beobachtungen, die ich in dieser Gegend
anzustellen Gelegenheit hatte.
Ein im k l e in e n Rietrüner bei Gannakraal
angestellter Fischzug lieferte uns abermals für
diesen und die folgenden Tage einen reichen
Vorrath an Karpfen, auch iiel in dieser Gegend
die botanische Erndte zum erstenmal wieder ergiebiger
aus, indem auf den Höhen einzelne
kleine Liliengewächse zu blühen annP ngen. Bei*
SelderyfonteirL stiefs ein gewisser Meint jes zu
uns, der wegen harter Behandlung seiner Hottentotten
von dem Landdrost zur Verantwortung ge