
Cavalieri epfei de unentbehrlich ist. Hier wird
ziemlich das beste Heu und eine ansehnliche
Menge Gerste gewonnen. Der Ort heifst Klap-
muts weil das äufserste Ende jener Anhöhe, die
sich gerade bis hieher in die Flache erstreckt,
in ihrem zugespitzten Gipfel eine Ähnlichkeit
mit einer Mütze haben soll. Etwas weiter zur
Rechten bleibt Elsenburg liegen, eine ebenfalls
wegen ihrer Fruchtbarkeit berühmte Pächterei,
die vormals einem aus Memel gebürtigen Landmann
Namens Mar t in Mi lch gehörte, der, obgleich
er weder lesen noch schreiben konnte,
doch hier so reich ward, dafs es ihm nicht
schwer fiel, auf eigne Kosten die lutherische
Kirche in der Capstadt bauen zu lassen. Auf
dem weitern Wege kommt man nahe an dem
Gute Nooitgedagt vorüber, dessen damaliger Besitzer
J. G. Clo e t e , ein Bruder des Eigenthü-
mers von Constantia, zu den reichsten Privatleuten
der Colonie gehörte. Er hatte hier 108
Sclaven in seinem Dienst, aufser ihm besafs Niemand
in der ganzen Colonie eine ähnlich grofse
Anzahl und man mag davon auf den Umfang und
den Ertrag des Gutes schliefsen. — In dieser
Gegend ward der General-Commissär von einer
Compagnie Bürger-Cavallerie empfangen, die
während unsrer Abwesenheit von dem Gouverneur
durch das ganze Land organisirt war, um
einen muthmafslichen Angriff der Engländer ab-
wehren zu helfen. Weiterhin kamen ihm abermals
der Landdrost und die Heemraden von
Stellenbosch nebst einem, von dem Gouverneur
abgesandten D r a g o n er-Detachement entgegen und
begleitet von diesen hielt er unter mancherlei
ändern, seinem Range gebührenden Ehrenbezeugungen,
seinen feierlichen Einzug in Stellenbosch.
Ich selbst hatte mich in diesem letzten Theil
der Reise mit Erlaubnifs unsers Chefs von der
Gesellschaft getrennt, indem mich im grünen
Thale ein Bote von meinem Freunde und Landsmann
Le i s t e ereilte, durch, welchen er mich
bitten liels, ihn auf seinem Gute an den vier
und zwanzig Flüssen zu hesuchen und ihm meinen
Rath in einer langwierigen und schmerzhaften
Krankheit zu ertheilen. Ich folgte bereitwillig
seinem Wunsch und langte noch selbigen
Tages auf Gelukwaard an, wo ich bis zum folgenden
Mittag bei meinem kranken Freunde verweilte.
Leider vermochte die Kunst nicht, das
sehr veraltete Übel zu heben. Ich reiste noch
einmal von der Capstadt aus zu ihm und hatte
einen Monat später das schmerzliche Geschäft,
seinen Angehörigen in Deutschland den Tod des
rechtschaffenen Mannes melden zu müssen. Wohl
selten stirbt ein africanischer Landmann allgemeiner
betrauert und zurückgewünscht, als Lei s te.
Er leuchtete den Übrigen vor als ein Muster von
Fleifs, Sparsamkeit und Verständigkeit, seine Untergebenen
verloren in ihm einen milden Vater,
seine näheren Nachbaren einen treuen Freund
und kenntnifsreichen Rathgeber. Das Andenken
seiner Tugenden wird noch lange in ihren Herzen
leben; auch seinem Vaterlande, das edle
Männer ehrt, wie weit von der Heimath sie auch