
einförmige todte Gegend bis Channakraal; der
Weg dahin verlief unter ernsten. Berathschlagun-
gen über die zu nehmenden'Maafsregeln und in
eben nicht sehr heitrer Stimmung langten wir
dort an.. Die Lage des Orts am Fusse eines kahlen
Hügels, der von der dürren Ebene nur durch
das strohgelbe Schilf im trocknen Bette des kleinen
Rietriviers geschieden wird, trug eben nicht
dazu bei, diese Stimmung zu bessern. Eine kleine
verlassen stehende Hütte war mit auf einander
gelegten Schichten von Schiefersteinen verschlossen.
Nach Landessitte ward diese Mauer,
die nur wilde Thiere und Buschmänner abhalten
soll, demolirt und wir nahmen Besitz von der Wohnung,
die gerade für einen Tisch und vier Stühle
Raum genug hatte. Man hätte Ursache, sich zu wundern,
dafs die Landleute hier so enge ärmliche
Hütten bauen, da doch brauchbare Steine genug
vorhanden sind, um ohne grofse Mühe ganze Palläste
davon aufzuführen, und Schilf genug um sie
zu decken, wenn nicht das zu den Dachsparren
nöthige Holz so schwer zu haben wäre. Seitdem
Bokkeveld hatten wir nun schon keinen Baum
mehr gesehen, und die Karroo dünkte uns jetzt
eine lachende Gegend, weil es dort doch wenigstens
Mimosen längs den Bächen gab. Ein zwei
Fufs hohes Ly dum, ein Busch von gelblich grünen
Euphorbien dünkte uns hier schon eine Merkwürdigkeit,
weil „zwei Fufs hoch11 und *,gr'ünil
sich hier von so wenigen Pflanzen rühmen läfst.
Unter diesen und ähnlichen betrübten Betrachtungen
wandeitert wir ein wenig an dem Riecrivier
hinab; wo sich noch an einzelnen Stellen
tiefe Gruben mit stehendem Wasser finden sollten.
Wir fanden dies zwar bestätigt, aber das
Wasser sah trübe, und die Ufer waren mit einer
dicken Natronrinde bedeckt; Wir bemerkten inzwischen,
dafs; dieses Wasser von Fischen wimmle,
liessen unser Netz herbeiholen, und durchzogen
damit die Grube nach ihrer ganzen Länge* worauf
es so ganz und gar voll ward, dafs es nicht auf
das Ufer gezogen werden konnte. Wir mufsten
einige Hottentotten ins Wasser schicken, um den
Sack des Netzes zu stützen und die Fische mit
herauszuholen. . Es waren drei unterschiedene
Arten von Cyprinus, von denen die gröfste, ein
schöner fast zwei Fufs langer hochgelber Karpfen
(jedoch ohne Bartfäden) sich besonders auszeichnete.
Auf die zweite pafste Linnds Beschreibung
des C. Gonorhynchos; die dritte unterschied sich
von beiden durch die Zahl der Flossengräten tind
durch eine längere Nase, wie der Schnepel. Die
Zahl aller gefangenen Fische betrug nahe an 1500
Stück, von denen die mehrsten übör ein Pfund
schwer waren. Wir behielten nur die gröfsten*
schafften uns davon ein schmackhaftes Abendessen,
und nahmen noch zwei Fässer voll eingesalzen
mit. , Da die Flüsse der Colonie so arm an
Fischen sind, und da namentlich Karpfen dort
nirgends gefunden werden, so trug dieser reiche
Fang allerdings zu unsrer Erheiterung Vieles bei;
Ehe wir nns zur Rühe begaben, theilten wir
unsre Mannschaft in drei Haufen, die in der Nacht
abwechselnd Wache halten mufsten, denn in eini