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sten Schnitt und der seltsamsten Zusammenstel.
lung, hier Einer im kurzen Jagdkleid mit Nacht,
rnütze und Pelzstiefeln, dort ein Andrer in Uni.
form, flelmhut und Feldschuhen, die grofsen
wollenen Strümpfe über das lederne Beinkleid
gezogen. Besonders malerische Gruppen bilde.!
ten sich aus allen diesen Gestalten, wenn Abends
die Kälte die Gefährten um ein grol'ses Feuer |
versammelte, das die bärtigen oder schwarzen Ge.
siebter von unten beleuchtete und oft noch ein
rissiges Felsengeklüfte im Hintergründe erhellte,
Eine treue Abbildung dieser Gruppen mit den
daneben stehenden Pferden und den umherlie.
genden Waffen und Sätteln, würde Mancher für
das Titelkupfer eines Räuber-Romans zu halten
versucht sein.
Wir hatten liier aufs Neue einen Kampf mit
dem Widerwillen unsrer Gefährten gegen die Fortsetzung
der Reise zu bestehen. Die hier wohnenden
ISamaaquas waren noch vor wenigen Tagen
von einer zahlreichen Horde Buschmänner angegriffen,
und äufserten, der Landstrich, der nun
vor uns liege, sei ihr wahres Vaterland, hier wären
sie viel kühner und bösartiger, als in der Nähe
der Colonie und ihre Zahl sei so grofs, dafs
unsre ganze Macht, im Fall eines ernsthaften Angriffes
nicht im Stande sein werde, ihnen Widerstand
zu bieten. Unsre Begleiter fügten hinzu,
von hier bis zu den Beetjuanen sei keine menschliche
Wohnung weiter anzutreffen, unsre Pferde
seien ausgehungert und kaum noch im Stande, zu
laufen, unser Vorrath an Schiefspulver gering, nur
■<3rei bis vier gute Hunde in unserm Lager, viele
lunsrer Gewehre unbrauchbar u. s. w. Und gese
tz t auch, wir hätten das Glück, ungefährdet
d u rch die Buschmänner hindurch zu kommen, so
s teh e uns vielleicht noch ein Kampf mit den Beet-
Juanen bevor, deren Gesinnungen gegen uns.
¡doch in jedem Falle noch sehr zweifelhaft seien,
kyie werde es möglich sein, sich gegen diese zahlreiche
und kriegerische Nation zur Wehr zu setzen,
im Fall sie Lust haben sollte, sich unsrer
r Wagen, Pferde und Ochsen zu bemächtigen, und
■wie viel schwerer dann, auch wenn wir das Lehen
retteten, durch die Buschmänner zu Fufs und
lohne Waffen hi eher zurück zu kommen.— K o k
helbst, den wir abermals zu Rath zogen, hatte nicht
■viel Muth; denn schon längst erwartete er zwei
feottentottenfamilien, die in seinen Diensten walten
und ihm in wenigen Tagen hatten folgen
■vollen. Schon bei Rietfontein hoffte er ihnen
«u begegnen, denn nur eine kleine nothwendige
Ausbesserung ihres Wagens hatte sie abgehalten,
kl eich mit ihm von den Beetjuanen abzureisen;
%uf ihre Treue hatte er besonders gerechnet und
Ihrem Schutz seine Familie auf der Reise nach
Bern Sakrivier anvertrauen wollen. Nothwendig
pulste ihnen ein Unheil widerfahren sein, und
kntweder hatten die Beetjuanen sie feindseliger
Preise zurüekgehalten oder die Buschmänner sie
■ermordet.
Alle diese Vorstellungen, waren indessen nicht
kureichend, unsern einmal gefafsten Entschlufs
■wankend zu machen und unsre Gefährten muß