
die schnell auf einander folgenden dürren Jahre
und das stete Umherziehen, theils aber auch der
hohe Grad von Rohheit seiner mehrsten Lehrlinge
Schuld sei. Erst Seitdem er sich wieder mit
ihnen an diesem Ort befinde, zeige sich der An-
schein eines glücklichem Erfolgs, er bemerke zu-
nehmende Arbeitsamkeit, Verträglichkeit und
Folgsamkeit und das Beispiel der bessern Bastard-
hottentotten beginne auf die rohen Wilden mehr
Eindruck zu machen. Er arbeite jetzt allein da-
hin, das Institut an diesem Orte zu fixiren, und
empfehle in dieser Absicht den Ackerbau so sehr,
damit das nomadische Leben aufhöre. Eben deshalb
lasse er jetzt auch Canäle in der obem, sonst
wegen der Nässe unbrauchbaren Hälfte der Niederung
ziehen, die Felder für das künftige Jahr
umgraben u. s. w. Er habe auch schon einige
seiner Leute überredet, sich statt der beweglichen
Hütten, feste Häuser zu bauen, und sei eben beschäftigt
ein gröfseres Gebäude aufzuführen, das
theils für ihn selbst zur Wohnnng, theils zu gottesdienstlichen
Versammlungen dienen solle. Bei
zunehmendem Ackerbau denke er den Viehstaud
zu vermindern, weil hier für die bisherige grofse
Zahl nicht Weide genug vorhanden sei und eben
deshalb so oft umhergezogen werden müsse u. s. W.
Die Leewenhuil ist ein langes Thal zwischen
zwei flachen Bergrücken, in dessen oberm Winkel
eine starke Quelle entspringt, die das ganze
Feld umher zu einer Art Morast macht. Weiter
unten fliefst das Wasser in ein kleines Bett zusammen,
und die Abhänge zu beiden Seiten sind
von ausnehmender Fruchtbarkeit. Dieser Theil
war besonders zum Ackerbau benutzt; etwa fünf
bis sechs Morgen waren bestellt und von dem
Missionär zu gleichen Theilen unter die Arbeitsamen
ausgegeben. Zur Seite des grofsen Thals, an 1 dem Abhange der Bergrücken, standen hin und
1 wieder schon kleine steinerne Häuser, und etwas
weiter abgelegen, befand sich ein niedliches aus
I Holz und Backsteinen aufgeführtes Haus, das nebst
I einem daran stofsenden Küchengarten von einem
[der vornehmsten Bastarde, Namens Moses, angellegt,
war. In dieser Wirthschaft herrschte mehr
| Fleifs und Ordnungsgeist, als man auf vielen afri-
Icanischen Pächtereien antrifft. In dem Garten
I wurden aufser den gewöhnlichen Küchenkräutern
[auch Mais und Tabak gebaut. Nicht weit von I der Quelle fanden wir auch das halbvollendete
I Kirchengebäude, das an Gröfse dem am Sakrivier
I gleichkommen, in der innern Einrichtung aber
I dasselbe übertreffen wird. Wenn man überhaupt
■ beide Institute miteinander vergleicht, kann man
■ sich nicht genug wundern, dafs Kicher er bisher
Iso sehr gepriesen, Ande r s on aber verdächtig
1 gemacht werden konnte.
Die hier nunmehr beendigten Untersuchun-
| gen über den Zustand dieses Instituts und über
I sein Verhältnifs. zur Golonie, gaben folgendes Re-
| sultat: —• Allerdings ist es wahr, dafs diese Men- I sehen mit Gewehren und Pplver versehen sind,
| und sich diese Artikel durch eine Art von Schleich«
I handel, von gewissen Bürgern der .Capstadt, die
| an den Grenzen der Colonie Viehplätze haben,