
gelitksfonpein zmiiekgesehickt, um die dortigen
JSamaaquas herbeizuholen,. damit sie gleich am
ändern Tage die Frauen und Kiöder in Sicher,
heit brächten. Ein andrer Theil unsrer Mann,
schaft unternahm die vorläufige Ausbpfserung des
Wagens und noch ein Paar Andre begruben den
Leichnam, der, obgleich erst seit wenigen Stun-
den entseelt, schon durch die Wuth des Giftes
beträchtlich angegriffen und in völliger Verwesung
waF, Die gröisern Wunden im Unterleibe
auf dem Rücken und am Schenkel klafften in
brandiger Geschwulst und waren mit einem gro-
fsen grünlichblauen Umkreis umgeben. Der Geruch,
der sich aus ihnen verbreitete, war um vieles
übler, als der gewöhnliche verweseter Leichen.
Das Grab ward tief genug gemacht und
nachher mit grofsen Steinen' beschwert, um dis
Raubthiere davon abzuhalten.
Ich selbst beschäftigte mich zunächst mit de?
Behandlung der verwundeten Kinder, die gleich
nach unsrer Ankunft mit etwas Wein gelabt waren,
indessen unser Koch ihnen eine stärkende
Fleischbrühe bereitete. Glücklicherweise waren
die Wunden fast alle nur oberflächlich, indem die
Wilden aus zu grofser Entfernung auf sie geschossen
hatten lind bei den Mehrsten begnügte ich
mieh daher, warmes Ol über den ganzen Leib
einreiben zu lassen, ein Mittel, das sich überhaupt
noch immer als das hüffreichste gegen die
Vofwunthiugen mit dem Gifte der Buschmänner
bewährt hat, Pie tieferen, ubej eiternden Wundes
hehasdelte ich meiner alter Erfahrung ge*
mäfs mit Mercurialsalben und die frischesten von
diesem Morgen versuchte ich noch zu dilatiren,
w o rau fftsie am folgenden Tage schon viel besser
aussahen, als die älteren, und weniger Geschwulst
ze igten . Ein kleiner Vorrath von Arzneimitteln
ward ihnen nachher mit auf die Reise gegeben
und unter der sorgfältigen Behandlung der Mütter
und der empfohlenen Reinlichkeit ist- es geg
lü c k t , sie alle am Leben zu erhalten. Wenigstens
war noch keins. gestorben, a ls wir sie anderthalb
Monate später bei den Bastardhottentotten
wiederfanden, obgleich noch bei weitem nicht
¡.alle geheilt und einige sogar noch sehr krank da-
b n waren.
Mit Tagesanbruch kamen unsre Hottentotten
in Begleitung einiger Namäaquos zurück, die sich
gleich sehr bereitwillig gezeigt hatten, den Unglücklichen
zu Hülfe zu eilen und uns selbst wiederholten,
dies sei ja Christenpflicht. Sie liefsen
sich nun von den Frauen den ganzen Vorfall
noch einmal in schnalzendem Hpttentottischen
[erzählen und waren dann erst zu bewegen, Anstalten
zur Abreise zu machen. Mit einem Ge-
¡schenk von einigen lebenden Schafen, etwas Wein
;imd Brod entliefsen wir dann unsre Schützlinge,
jdie theils auf dem Wagen, theils auf mitgebrachten
Tragochsen nach der Bastard - Golonie gebracht
wurden und setzten gleich darauf unsre
(Reise in der entgegengesetzten Richtung weiter
fort, r—
Überall fanden wir auf unserm Wege Spuren
von dem oben beschriebenen Kampfe: die häu