
künstlich verwebt und mit diesem spiralförmig um den Stock
gewunden, so dafs sie nun den Büschel darstellen. Aermere
gebrauchen statt dessen, einen Jakalschwanz, der über einen
Stock gezogen ist; immer aber dient er zugleich als Schweifstuch
zum Abwischen.
5) Einige Löffel der Beetjuanen aus hartem Mimosenholze
geschnitzt; auf der Unterseite bemerkt man artige fast immer
symmetrische Figuren, die ebenfalls eingebrannt und bei jedem
Löffel anders sind. Der Stiel stellt zuweilen den Hals
und Kopf eines Vogels oder einer Giraffe vor und diese
Schnitzwerke nehmen als die ersten Spuren bildender Kunst
die Aufmerksamkeit des Beschauers in Anspruch.
6) Ein Halsschmuck von kleinen anf einen Drath gezognen
und rund abgescbliffenen Knochenplättchen.
7 und 8) Zwei Armringe von Elfenhein von unterschied-
ner Dicke; die dünnem und breitem werden von vornehmen
Frauen getragen, dagegen die Männer die schwersten aus gro-
fsen Elephantenzälinen immer für sich aus.suchen,
9) Ein Ring von Leder mit gekrümmten Kupferplättchen
umkleidet.
10 und n ) Ringe von Giraffenhaar, mit feinem plattem
Kupferdrath umsponnen, beide,, sowie die vorigen, S. 536
beschrieben,
12) Ein Ring, aus dem vollen Rhinocerosleder geschnitten
und sorgfältig abgerundet.
13) Der Kopfputz der Tänzer von Stachelschweinschaf-
ten , die in einen Kranz von Binsen eingesteckt und mit um.
gewickelten Riemchen in schräger Stellung befestigt sind.
J . 519). .
Ein T o p f aus dunkelrother Thonerde geformt und
an der Sonne gebacken. Statt der fehlenden Henkel dient
ein um den wulstigen Rand geschlagner Riemen.
15) Ein lederner Beutel zum Aufbewahren von allerhand
Kleinigkeiten, wie ihn die Weiber gewöhnlich am Arme tragen.
An den zur Zierde herabhängenden Ledertroddein sina
gewöhnlich noch' runde Knochenplättchen oder Kupferstückchen
befestigt.
16) Amulete von Käfern, wie sie den Kindern in abergläubiger
Meinung an den Hals oder auf den Rücken gehängt
werden. (S. 542-)
17) Die heiligen Würfel, aus Antilopenklauen geschnitzt;
auf der convexen Seite zeigen sich halb erhabne Figuren, deren
Bedeutung mir nicht angegeben werden konnte. Die eine
derselben gleicht nicht übel einem doppelten hebräischen
Schin (e>)', einem Zeichen, das bekanntlich auch bei den jüdischen
Priestern in Ansehn steht und abermals, wie so manches
Andre in dem Leben dieses Volks, an’ die Sitten und
Meinungen der altern morgenländischen Völker erinnert.
Dem Alterthümsförscher werden ohnehin bei diesen Würfeln
die Tali und jistragcili der Alten, so wie das Stäbchen der
Israeliten*) eihfallen. Ueber den Gebrauch dieser Würfel
sehe man S. 518. Die beiden letzten Nummern sind in halber
Gröfse dargestellt, der Mafsstab für die übrigen ergiebt
sich von selbst.
Auf dem vierten Blatt wird zu S. 544 e*ne rAv bbildung der
neuen Antilopen-Art geliefert, die von den Beetjuanen P'halla
oder Palla genannt wird und die ich mit dem Namen ¿inti-
lope Melampus belegt habe. Da die ausführliche Beschreibung
der Gestalt und Zeichnung dieses Thiers dem naturhistorischen
Theil Vorbehalten bleibt, so wird es genügen, hier
anzuzeigen, dafs es sich besonders durch die Gröfse und Form
seiner Hörner, durch die schwarzen Streifen über den Keulen
und durch die ansehnlich grofsen Flecken über den Afterklauen,
als eigne Art auszeichnet. Die Färbung des Rückens
ist kastanienbraun und verliert sich gegen den Nacken und
*) Hosea IV , 12. „Mein Volk fragt sein Holz und sein
Stab antwortet ihm.“