
tersuchen, damit wir noch zeitig geuug ümkehren
könnten, wenn er zu ungünstig für uuser Unter,
nehmen sein sollte. Indessen diese vorauseilten
genossen wir, an Beschwerden und Entbehrungen
aller Art nach und nach gewöhnt, neben unsernt
Feuer soviel Ruhe, als die Kälte und der Durst
verstatteten, und begaben uns um drei Uhr Mor.
gens wieder auf den Weg, um im glücklichen
Falle desto früher in eine angenehmere Lage zu
kommen. *) Viele unsrer Gefährten tadelten die-
se Eile als höchst unvorsichtig, mufsten sich abet
doch in unsern Willen fügen. Denn wir hatten
im Stillen beschlossen, ungeachtet aller Schwie.
rigkeiten weiter zu reisen, um dem Oranjerivier,
der höchstens nur noch drei Tagereisen entfernt
sein konnte, so nahe zu kommen, dafs der Weg
bis zu ihm nicht länger wäre, als der Rückweg
zur nächsten Quelle hinter uns.;
Als wir gegen Mittag noch immer keinen der
vorausgeschickten Boten zurückkommen sahen,
fingen wir an, Hoffnung zu schöpfen, denn es. war
verabredet, dafs einer von ihnen uns Nachricht
bringen sollte, wenn sie in den ersten sechs Stunden
kein Wasser fänden, die ändern beiden aber
sollten noch sechs Stunden weiter vorausreisen.
Sie hatten aber wirklich eine Quelle gefunden
*) Diesen Ort nannten unsre Begleiter Biesfontcin, bei Ändern
Keifst er Bujfclbout, weil ein Koranahottentotte hier einmal
von einem Büffel fast zertreten ward. W e il der Mensch
seitdem hinkt, bekam er den Namen, und von ihm hat ih®
wieder der Ort ererbt.
■ und der schon von fernher sichtbare Rauch, der
Ivon ihrem Feudr aufstieg, erhob unsre Hoffnung
I zur fröhlichen Gewifsheit. Unter lautem Jubeln
llb e g rü fs t e n wir eine kleine schmutzige Lache von
I !zehn Fufs im Durchmesser, die aus einer kaum
I s ichtbar rieselnden Quelle Zuflufs erhielt, und uns
I ein unbezahlbarer Schatz zu sein dünkte. Es ko-
I stete viele Mühe, die Ochsen und Pferde, die nun
I seit beinahe zwei Tagen nicht zu trinken gehabt
■ hatten, davon zurückzuhalten, bis wir selbst uns
¡¡erst daraus versehen, und sie sich etwas abge-
likühlt haben würden. Dann ward der Behälter etil
was erweitert und die Quelle gereinigt, dennoch
II war der ganze augenblickliche Vorrath verbraucht,
liehe die letzten Ochsen zum Trinken gelangen
I konnten. — Gleich neben diesem Orte befindet
I [sich eine vollkommne Ebene von etwa einer Stun-
I de im Umfang, die bei starkem Regen über-
I schwemmt wird, und dann einen See darstellt,
bei trocknem Wetter aber, nach Verdampfung
I des Wassers, sich mit einer dicken Natronrinde
| überzieht. In diesem Zustande ist die Ähnlichkeit
dieser Fläche mit einem gefrornen See im
| höchsten Grade täuschend, so dafs man selbst
| darüber gehend, durch den blendenden Wider-
i schein und das Knistern des Salzes unter den Füssen
sich leicht in dieser Täuschung erhält. Die
I Rinde war an manchen Stellen, besonders nach
der Mitte hin, die sich noch länger feucht erhal-
| ten hatte, zwei bis drei Linien dick und liefs sich
in grofsen Schollen ablösen. An den Seiten fan-
! den sich die Fährten von allen Arten Wild, aufs