
Bloms Erscheinung galt die Sage von weifsen
Menschen, die sich vom Osten her und zyar von
den Macquini aus, verbreitete, für eine fabel,
hafte und Makrakki, der sie selbst gesehn haben
wollte, aber oft mit seiner Leichtgläubigkeit ver.
spottet worden war, frohlockte damals nicht
wenig.
Ihr Haupterwerb ist die Rindviehzucht. Sie
halten ihr Vieh eben so sehr in Ehren wie die
Koofsa, doch sind sie reicher daran und Einzelne
besitzen acht bis zehn unterschiedne zahlreiche
Heerden, eine jede von andrer Färbung und
Zeichnung. Die Wartung des Viehes ist auch
hier ausschlfefslich das Geschäft der Männerj
Milch, Molken und Käse sind die beliebteste
Nahrung und auch bei diesem Volke herrschen
gewisse Vorstellungen über körperliche und sittliche
Reinheit, die sich auf den Gebrauch dieser
Nahrungsmittel und auf das Vieh selbst in gewissen
Zuständen ausdehnen.
Aufserdem verschafft ihnen die Jagd mancherlei
Nahrung und es ist keine Art von Wildfleisch
die sie ganz verschmähen, denn alle Arten von
Raubthieren werden getödtet und im Nothfall genossen.
Sie schonen auch der Hyänen nicht, wie
es die Koofsa thun, weil dort diese Thiere die
Leichname verzehren, denn hier werden die Sterbenden
nicht ausgesetzt und die Todten ruhig in
den Viehhürden begraben, ohne dafs dadurch der
ganze Wohnort verunreinigt würde und verlassen
werden müfste. Nur die nächsten Verwandte haben
gewisse Trauergebräuche zu beobachten, die
denen der Koofsa ziemlich ähnlich sind und er-
ischeinen nach einer bestimmten Zeit wieder in
¡der bürgerlichen Gesellschaft. Auch habe ich
Licht von Feierlichkeiten gehört,, die einer Jagd
vorhergingen oder mit welchen der Besieger eite*
grofsen Raubthiers empfangen würde. Nächst
dem Riudvieh halten sie die Ziege am mehrsten
in Ehren und geniefsen sowohl die Milch, als
das Fleisch der Jungen, hauptsächlich,aber ist ihnen
das Thier werth wegen des Felles, aus welchem
sie feineres Leder zu Unterkleidern und
Schürzen bereiten. Die Race, die man hier findet,
ist nicht grofs, kleingehörnt, von glattanlie-
¿endem, glänzendem Haar,.und immer bunt gezeichnet
mit schwarzen, -braunen oder bläulichen
¡Flecken auf weifsem Grunde. Schafe giebt es
auch hier nicht, so sehr sie das Thier selbst, das
sie jedoch erst seit Kurzem kennen, seines wohl- Ischmeckenden Fleisches wegen lieben.
Den Ackerbau treiben sie ernstlicher als die
kaffern, ihre Felder sind ordentlich umzäunt und
Lagen aufser der Kafferschen Hirse zwei Arten
von Bohnen, Kürbisse und Wassermelonen, sämtlich
wie es scheint von neuen, noch nicht beschriebenen
Arten. Der Ackerbau ist das Geschäft
der Weiber, ihre Werkzeuge sind Hacken
von Eisen und Grabestöcke von hartem Holz; die
Erndte wird sorgfältig eingesammelt und zur Nahrung
in den kältern Monaten aufbewahrt. Aehn-
liche Vorräthe werden von den eingesammelten
und getrockneten Früchten mancher wildwachsenden
Sträuche angelegt. — Fische und Amphi