
die Höhlen, von deren Gewölbe häufige Stalac-i
titen, (einzelne von anderthalb Fufs Länge) herab
hingen. Je weiter wir hineinkamen, desto
heller schallte uns aus dem tiefsten Grunde das
Brausen des Wassers und desto beschwerlicher
wards, zwischen den Tropfsteinzacken den Weg |
über den schlüpfrigen Felsen zu finden. Überdies
fühlten wir uns von der heftigen Kälte unange-
nehm berührt und suchten bald wieder das Ta-
geslicht. K o k erzählte, es lasse sich zu Zeiten
vor dieser Höhle eine ungeheuer grofse Schlange
sehn, auf die seine Hottentotten einmal geschos-
sen hätten, ohne sie jedoch zu tödten. Das war
zu ihrem Glück, denn die Beetjuanen halten
diese Schlange heilig und behaupten mit ihrem
Tode werde dies Wasser, von dem alle ihre Heer-
den sich tränken, versiegen. Hätten die Hottentotten
getroffen, sie wären vielleicht mit dem
Tode bestraft. Übrigens ist diese Quelle weit
und breit unter den Beetjuanen berühmt und
führt den Namen: Klaborugani . Ko k vefmu-
thete, das Wasser nehme aus den fern im Süd-
Osten liegenden Bergen seinen Ursprung und
laufe mehrere Meilen weit in dem unterirdischen
Canal zwischen den wagerechten Lagen des Gesteins
fort. Er versicherte sogar, derselbe Flufs
verliere sich drei Tagereisen abwärts noch einmal
auf ähnliche Weise wieder unter der Erde und
komme erst sechs Stunden weiter, ganz wie hier,
wieder zum Vorschein. — Während wir uns bei
dieser Quelle aufhielten, hatten einige Beetjuanen
aus Segonjana, die unsre Pferde tränken
halfen, einen unsrer ganz weifsen SclaVen fast
mit Gewalt gezwungen, sich von ihnen waschen
zu lassen, weil sie sich nicht überzeugen konnten
die Farbe seiner Haut sei natürlich. Noch
immer meinten sie, wir Alle wären eigentlich
eben so braun wie sie selbst und hätten uns nur
den Leib so weifs bemahlt.
Bald trennten wir uns auch von diesen letzten
Freunden unter den Beetjuanen, fällten auf
dem weitern Wege durch die Ebene, noch einen
erofsen Giraffenbaum, um dem Gouverneur einen
Block von diesem treflichen Holze zum Geschenk
mitzubringen und erreichten mit einbrechender
Nacht wieder das Gebirge, die Grenze des Landes
der Beetjuanen. Ehe ich indessen unsre wei-
tre Rückreise erzähle, mufs ich noch das Wichtinste
von dem, was ich während unsers kurzen
Aufenthalts über die Sitten und Verfassung der
Beetjuanen erkundet habe, soweit es nicht schon
in dem Obigen enthalten ist, kurz mittheilen >
*) Im Jahr ig o i machten zw e i eng lisch e Commissarien,
die Herrn T r ü t e r und S o m m e r v i l l e die e r s te ^ om Gap
aus angeordnete E xp ed itio n zu diesem V o lk u n d Herr B -
r o w the ilte in der von ihm herausgegebnen R e is e n a ch C .
chinchina Herrn T r ü t e r s (sein es S chwiege rv ate rs) T a g eb u ch
von dieser R e is e mi t, - das zuerst d.e Aufmerksamkeit des
blicums auf dieses V o lk lenkte. Au ch mir wa rd vom h o lla . .
dischen Gouvernement T r ü t e r s T a g eb u ch mit au f die Re ise
gegeben und diente mir zu r G ru n d lag e bet meinen B e o b a ch tungen
u n d Erkundigungen. B e i
ropa war B a r r o w s Bearbeitung dieses Journals so eben m