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wohlbeleibt, und sprach das Holländische ziemlich
rein und richtig* Er war der Sohn eines der äh
testen und berühmtesten Bastardhottentotten Namens
Gorne l i s Kok, der noch jetzt an der
Mündung des Oranjeriviers wohnt und Herrn
Gordon immer auf seinen Zügen begleitet hat.
Damals war die Elephantenjagd und ein verböte,
ner Elfenbeinhandel sein Haupterwerb und er
steht in dem Rufe, dadurch ein reicher Mann ge«
worden zu sein. Däfs auch wahrscheinlich Herr
L eVa i l l a n t mit ihm bekannt gewesen, erfuhren
wir von seinem Sohne. Als wir uns nemlich
erkundigten, ob es hier nicht schon Giraffen gebe,
erwiederte Salomon dafs die erst im Lande
der Briquas gefunden würden, wohin er schon in
früher Jugend mit seinem Vater oft Reisen gemacht
habe. Einmal hätten sie ein sehr schönes
grofses Thier dieser Art erlegt, und das Fell sorgfältig
abgestreiftr um es in der Capstadt zu verkaufen.
Auf der Reise dahin sei ihnen aber bei
den Karreebergen ein reisender Franzose begegnet,
dem habe sein Vater das Fell für zwanzig
Thaler verkauft, weil er gesehen, dafs er
Vögel und andres Wild geschossen habe, um
es auszustopfen. Der Franzose sei dort wieder
mit umgekehrt uud sein Vater habe ihm Vieles
von den Landstrichen jenseits des Oranjeriviers
erzählen müssen. —
Nachdem auch hier die Hausväter ihre Namen
in unser Register hatten eintragen lassen,
wobei sie die Klagen über die Blatternepidemie,
über die Einfäile der Buschmänner und die Nachfragen
nach Kleidern und Schiefspulver wieder vorbrachten,
setzten wir noch am nemlichen Tage
unsern Weg nach Jf^itwater fort und langten dort
erst spät Abends an. Unterwegs gesellte sich eine
Horde Koranahottentotten zu uns, von denen
Einige uns schon in der Kloof ihren Besuch gemacht
hatten! Diese Koranas sind die ältesten
ursprünglichen Bewohner dieses Landstrichs, ein
gutmüthiges ziemlich zahlreiches Volk, das fast
dieselbe Sprache redet, wie die mehrsten vormaligen
Hottentottenstämme innerhalb der Colonie,
aber bisher mit den Weifsen noch nicht bekannt
genug geworden ist, um seine alten Sitten nach ihrem
Beispiel zu ändern. Sie leben noch ganz nach
der Weise ihrer Vorfahren in kleinen Dörfern
oder Kraalen unter halbkugelförmigen Hütten,
sind träger Natur und treiben daher die Viehzucht,
zu der ihr Land übrigens sehr geschickt ist, mit -
weniger glücklichem Erfolge, als die kräftigem
und fleifsigern Kaffernstämme, mit welchen, als
ihren nächsten Nachbarn, sie übrigens im besten
Vernehmen stehn. Dagegen haben sie fortdau-
rend Krieg mit den Buschmännern und hassen
diese au'fs Aufserste. Fälschlich hat man sie selbst
bisher mit diesen verwechselt, da sie doch eine
eigne zahlreiche Nation ausroachen, deren Hauptaufenthalt
die Ufer des Hartriviers und Vaalri-
viers sind. Dort, (also nordöstlich von hier und
im Süden der Beetjuanen) theilen sie sich in mehrere
Stämme, von welchen die beiden wichtigsten
Kharemankeis und Khuremankeis heifsen.
An Körperbildung und Gröfse sind sie den Hot