
Was die Abbildungen betrifft, so ist zuerst zu bemerken,
dafs die zu S. 211 versprochene Ansicht des breede Rivier,
da sie in dem kleinen Maafsstabe auf der Platte zu unvollkommen
ausgefallen war, zurückgenommen worden ist, um das
Buch nicht durch eine Abbildung, die weder für schön noch
belehrend zu erkennen war, zu vertheuren. Dagegen sind
die übrigen Kupfer, dem Wunsche der mehrsten und entschei«
dendsten Stimmen gemäfs in gröfserm Maafsstabe ausgeführt
und überhaupt nur solche Gegenstände gewählt, die als cha-
racteristisch und daher als belehrend gelten konnten.
Das erste zu S. 299 stellt die Oeffnung zwischen einer
langen aber niedrigen Reihe von nackten Sandsteinhügeln dar,
neben welcher das K i c h e r e r a c h e Missionsinstitut angelegt
ist. Diese Hügelreihe läuft in einer grofsen Ausdehnung von
Osten nach Westen parallel mit dem Sakrivier. Man erkennt
auf ihr von weitem nicht die mindeste Spur von Vegetation
und nur in den tiefsten Spalten finden sich kleine Saftge.
Wächse, seltne Arten von Euphorbia, Crassula, Cotyledon
und Mesembryanthemum. Der schwarze Ueberzug, der allen
Sandstein zwischen dem Roggeveld und den Karreebergen
bedeckt, giebt diesen nackten Trümmern ein besonders trauriges
Ansehn, das, wenn man wochenlang sich zwischen solchen
düstern Höhen aufzuhalten gezwungen ist, die nur mit
kahlen unfruchtbaren Ebenen abwechseln, wirklich ertödtend
und lähmend auf das Gemüth wirkt. — Unter den Häusern
zur Linken ist das gröfsere die sogenannte Kirche, die Wohnung
des Missionärs, rundumher stehen die Hütten und Pon-
dokken der Hottentotten. Nur um die Gegend etwas zu beleben
sind von dem Zeichner Rinder und Ziegen darauf angebracht.
Aber hier wächst für sie keine Nahrung; schon
neben dem Hause hört die, in der Oeffnung entspringende
Quelle auf, das Land zu befeuchten und die ganze Niederung
stellt eine kahle Fläche dar. —
Auf dem zweiten Blatte ist eine Gruppe aus den Karreebergen
abgebildet, von der ich selbst auf der Rückreise die
Skizze entwarf. Es ist eins der Thäler, deren man so viele
zu seiner Linken sieht, wenn man von Kriegers Grabe südwärts
zieht. Die allgemeine Beschreibung die ich (S. 33g)
von den Karreebergeyi gegeben habe, wird dies Kupfer am
besten erklären. Straufse und Quagga's, (schon in den heiligen
Schriften Sinnbilder der Einsamkeit) sind von dem Künstle
r, der meine Skizze ausfübrte, als Bewohner dieser Thäler
dargestellt. Sie scheinen vor den Jägern, die man sich vön
der Linken herannahend denken mag, in die ferneren Tiefen,
des Gebirges zu entfliehen.
Das dritte Kupfer stellt mancherlei Haus - und Zierrath
der Beetjuanen dar, Nemlich: 1) eine Hassagay, von der Form
wie man sie bei ihnen am häufigsten antrifft; die Schneide
läuft in rückwärts gehende Spitzen aus, die zugleich mit dem
zackig ausgerandeten Schaft der Waffe ein furchtbareres Ansehn
geben, als die Hassagayen der Koojsa haben. Man sieht
nur die kleinere Hälfte des Speers, sein etwa drei Fufs langes
Vorderende; die gröfsere immer dünner auslaufende hintere
Hälfte giebt der ganzen Waffe eine Länge von sieben
Fufs,
2) Eine eiserne Pfrieme, die sie zum Nähen, zum Verfertigen
der Binsengeflechte u. s. w. und als chirurgisches Instrument
gebrauchen. Der Knopf dient einem Riemen zur
Befestigung, an welchem sie, gewöhnlich noch mit einer
Scheide überzogen, am Halse getragen wird.
3) Das zweischneidige Messer nebst der Scheide, die
von Holz und aufsen durch allerhand eingebrannte Figuren
verziert ist. An ledernen Riemchen hängen ein Stück härteren
Holzes zum Wetzen, und Kupferringe als Verzierungen
herab. Die Länge des ganzen Werkzeugs ist zehn Zoll.
4) Der Fliegenwedel des Königs M u l i h a w a n g , ein
mir werthes Geschenk aus seiner eignen Hand. Die Straufs-
icdern aus denen er besteht, sind erst in ein Binsengeflechte
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