
ihre rühmliche Bahn vollenden mögen, verdient
sein Andenken bewahrt zu bleiben, darum habe
ich es mir nicht versagen können, ihm irj. diesem
Buche ein kleines Denkmal zu stiften.
Auf meiner Rückreise nahm ich einen etwas
näheren Weg, um wo möglich den Bergflufs noch
vor einbrechender Nacht einige Stunden unterhalb
Paarl zu passiren und legte den Weg bis
an die, unter dem Namen Bürgersdrift bekannte
Furth dieses Flusses auf. einem tüchtigen africa-
nischen Jagdpferde in ununterbrochenem kurzem
Galopp, wie man hier zu reiten gewohnt ist,
sehr schnell und glücklich zurück. Nichts desto
weniger war es schon Nacht, als ich an den Flufs
kam und bei dem Durchreiten hätte ich beinahe
das Leben eingebiifst. Denn mitten in dem
Flufs, wo er am tiefsten und der Strom am
stärksten ist, liegen einige grofse, dem Weges-
kündigen wohlbekannte Steine, über welche
mein Pferd mit mir stürzte. Ich fiel’ über den
Kopf des Pferdes in den Strom, der mich schnell
mit fortrifs und wäre vielleicht ertrunken, wenn
der gewandte Sclave, den mir Lei s te zur Begleitung
mitgegeben hatte, mir nicht nachgesprungen
wäre und mich zur rechten Zeit noch
ergriffen und auf die Beine gebracht hätte. Die
gutabgerichteten Pferde warteten unser geduldig
am Ufer und ein nicht weit von da wohnender
Landmann, Namens Jan Roux, nahm mich gastfrei
in seinem Hause auf, gab mir trockne Kleider,
Abendessen und Nachtlager und sorgte dafür,
dafs ich in der Frühe des folgenden Tages
in meinem eignen wohlgetrockneten Anzuge die
Reise nach Stellenbosch fortsetzen konnte. Ich
bin in der Folge oft wieder durch diese Furth
gekommen und habe sie mehrmals ganz leer gefunden,
wo man denn recht deutlich sehen
konnte, wie schwer die Gefahr des Sturzes zu
vermeiden ist, wenn man die Furth nicht ganz
genau kennt. Ungeachtet der Leichtigkeit, mit
welcher man in der trocknen Jahrszeit diese
Steine heraussprengen könnte, fällt es doch Niemand
ein, diese Verbesserung vorzunehmen, wie
sich denn überhaupt in der Vernachläfsigung
solcher kleiner polizeilichen Anordnungen, die
wegen ihrer genauen Localbeziehung aufser dem
Wirkungskreise der Central-Regierung liegen,
die Indolenz der Golonisten und der völlige
Mangel alles Gemeingeistes am deutlichsten
offenbaren.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Paarl
langte ich am Sonntag Mittag in Stellenbosch an,
wo die übrige Gesellschaft 24 Stunden früher
eingetroffen war und eben dem öffentlichen Gottesdienst
beigewohnt hatte, in welchem ein feierliches
Dankfest für die glückliche Vollendung
der Reise war gehalten wqrden.
Stellenbosch ist eher eine kleine Stadt als
ein Dorf zu nennen. Es ist in drei langen sehr
geraden und parallel laufenden Gassen gebaut,
die von mehreren Queergassen rechtwinklig
durchschnitten sind. Die Häuser sind durchge-
hends geräumig und massiv gebaut, jedoch meistens
nur mit Stroh gedeckt. Eine jede Strafse