
Stunden, die ich in der Mitte dieser freundlichen
interessanten Familie zubrachte, zähle ich zu den
glücklichsten meines Lebens. — Nach dem späten
Mittagsessen, das erst mit einbrechender Nacht
endigte, kehrte ich in Gesellschaft des Adjutanten
des Gouverneurs, Lieutenants Pritchard
nach Jamestown zurück, wo ich eben noch zeitig
genug ankam, um mit der letzten Schaluppe
wieder an Bord zu gehn.
Gleich am folgenden Tage, dem aasten März
lichteten wir die Anker und setzten mit fortdau-
rend günstigem Winde nnsre Reise fort. Am
agsten segelten wir an der Insel Ascension vorbei
und schon am 4ten April passirten wir unter
20 Grad westlicher Länge von Greenwich die Linie.
Bald kamen wir in den Strich der nordöstlichen
Passatwinde, die bis zum 27áten April
herrschend blieben und uns in dieser Zeit bis auf
die Höhe der Canarischen Inseln brachten. Dann
erlebten wir einen Sturm aus Nordwesten, sahen
unter diesem am 5ten Mai die Azoren und fanden
am i6ten zum erstenmal Grund mit dem
Senkblei auf 85 Faden. Am folgenden Tage erblickten
wir die Silly Islands, wurden nun am
Eingang des Canals von vielen englischen Kriegsschiffen
visitirt und. von einigen, denen unser
stolzer Gapitain nicht gleich Rede stehen wollte,
sogar scharf beschossen und kamen am 20sten in
Plymouth ■vor Anker. t Hier erfuhren wir einige
der wichtigen politischen Ereignisse, die inzwischen
statt gefunden hatten, verliefsen den Hafen
ohne einen Fufs ans Land gesetzt zu haben
und kamen nach einem eben so kurzen Aufenthalt
vor Deal endlich am 5ten Junius glücklich
in Plissingen an. Nach einem viermonatlichen
Aufenthalt in Holland sah ich im October das
Vaterland wieder und fand nach fünftehalbjähriger
Abwesenheit in den Armen der Meinigen den ersten
Lohn für so manche iiberstandne Beschwerde.