
bewaffnet an, und brachten sie sämtlich ums Leben.
Als der jüngere Kr i e g e r von seinem Streif,
zuge zurückkehrte, war die schreckliche That ge-
schehen, und zu spät bewies er ihnen nun aus
allen Zeichen, dafs sein Bruder von dem Elephanten
zertreten worden. Er liefs den Leichnam
darauf hieher bringen, und errichtete über seinem
Grabe, unweit der Quelle, aus zusammengemauerten
Thonschieferplatten ein einfaches Denkmal,
an welchem er denn auch gleich nach unsrer Ankunft,
einige nothwendige Ausbesserungen vornahm,
ohne sonst irgend eine Spur von Wehmuth
oder Rührung blicken zu lassen. Das grofse Ele-
phantengewehr, das er trug, war dasselbe, das sein
Bruder bei jenem traurigen Vorfall in den Händen
gehabt hatte, und er zeigte uns an dem Lauf
noch Spuren von der Heftigkeit, mit welcher das
Thier es gegen den felsigen Boden getreten hatte.
Der Tod dieses Bruders war ihm zu seiner
Freisprechung zu statten gekommen, indem er
nun bewies, dafs der Verstorbne der eigentliche
Anstifter des Verbrechens gewesen sei, und ihn
nur zum Mitschuldigen gemacht habe. Dies erhellt
wenigstens aus den Acten, er selbst äufserte
gegen uns nie ein Wort über die ganze Sache.
Er brachte mich auch an den Ort, wo die Buschmänner
erschlagen waren und wo ich noch vollständige
Schädel zu finden hoffte. Die Löwen
hatten aber alle Knochen zerstreut, und zertrümmert.
Hier traten wir nun durch eine neue Schlucht
ganz aus der Kette der Karreeberge heraus und
hatten, noch ehe die Sonne unterging, den An-
[b lick ihrer nördlichen Fronte. Das Land ward
¡immer ebner und wieder sandiger und unfruchtb
a r e r , als zwischen den Bergen. Frische Men-
Ischenspuren, die wir fanden, veranlafsten uns
¡abermals vorauszureiten, um sie wo möglich noch
[einzuholen. Aber auch diesmal vergeblich; überd
i e s war die Kälte so stark, dafs wir es auf den
[Pferden nicht aushalten konnten, sondern so lan-
[ge der Mond noch schien zu Fufs gingen; die Pferde,
als fühlten sie sich unsers Schutzes bedürftig,
[folgten ohne geführt zu werden, und wagten wed
e r zurückzubleiben noch voraus zu eilen. Ein
Ißerg, der uns als das Ziel unsrer Tagereise ange-
[deutet war, ward endlich erreicht, als eben der
■Mond unterging, aber die Quelle daneben war
■versiegt, und ringsum kein Tropfen Wasser zu
■finden. Wir lagerten uns inzwischen unter eine
■hohe Felsenmauer, machten ein tüchtiges Feuer
lau, und hielten abwechselnd mit geladenem Gelwehr
Wache, um uns selbst und die Pferde vor
Idem Angriff der Löwen zu sichern, von denen
■wir im Sande um uns her häufige Spuren entdeckten.
Bald nach Mitternacht kamen un$re Gefähr-
Iten mit den Wagen, die Ochsen waren höchst
■ermattet und der Ruhe bedürftig, daher der Wass
e rm a n g e l uns in nicht geringe Verlegenheit setz-
|te. Fanden wir auf der morgenden * Tagereise
■wieder die Quellen versiegt, so konnte unsre La-
Ige sehr bedenklich werden. Daher ward beschlossen
einige Mannschaft vorauszuschicken, um den
¡Zustand des vor uns liegenden Landstrichs zu un