
genannten Geschäfte , und ertheilte ihm in den
letzten Tagen des [Monats August igozj. die, dazu
nöthigen Instructionen und Vollmachten. Zwei
talentvolle Officiere von der Dragoner-Escadron,
die Rittmeister V e r k o u t e r e n und de Labat,
die bis dahin noch immer in der Capstadt gewesen
waren, sollten ihn begleiten, um die Gegend
kennen zu lernen, die in der Folge vielleicht
der Kriegsschauplatz werden konnte und ein braver
Artillerie-Officier, der Lieutenant Me ie r ,
der zum Aufseher eines Pulvermagazins und Laboratoriums
in Zwellendam bestimmt war, erhielt
Befehl, sich ebenfalls anzuschliefsen, um vom
Capitain Pa r a v i c ini in seinen Posten eingesetzt
zu werden.
Ich hatte mich seit der Zurückkunft von
meiner Reise, während der nafskalten Jahrszeit,
in. welcher hier die ganze vegetabilische Natur
von Neuem auflebt, vorzugsweise mit dem Einsammeln
und Aufbewähren von Pflanzen beschäftigt
und alle meine Nebenstunden dieser Lieblingsbeschäftigung
gewidmet. In Gesellschaft meines
Zöglings und meines treuen Freundes P o l e mann
durchstreifte ich jedem Sonntag,' entweder
die sandigen Ebenen der capischen Fläche oder
die Schluchten der Berge oder die gewächsreichen
westlichen Abhänge des Tafelberges nach
dem Meere hin, in der Gegend der Campsbay,.
und kehrte nie ohne reichen Zuwachs für mein
Herbarium heim. Dreimal bestieg.' iehvin dieser
Zeit auch den Gipfel des Tafelberges, reiste einmal
mit meinem Gönner* dem General* Gommissär
de Mi st nach der Simonsbay und durchsuchte
auf ändern kleinern Reisen die Gegend der
Steenbergen, die Höhen um Constantia und das
schöne Thal, das von dort nach der Houtbay
führt. So brachte ich in vier Monaten das
Schönste, was die vegetabilische Natur auf der
Cap-Halbinsel an Liliengewächsen und in den
reichen Gattungen Proteaj Erica, Struthiela,
Oxalis u. s. w. hervorbringt, zusammen und natürlich
mufste nun der Wunsch in mir rege werden,
auch jenseits des Isthmus hinaus meine botanischen
Wanderungen auszudehnen. Dazh war
die gegenwärtige Jahrszeit gerade die günstigste,
denn eben die Monate September und October
sind es, in welchen jenseits des Gebirges, die
Sträucher und Kräuter mit den schönsten Blumen
prangen, indessen in der Nähe des Tafelberges
za. dieser Zeit die Natur schon allmählich
ihren Sckmuck wieder ablegt. Sehr erwünscht
kam mir daher die Reise jener Officiere,. die ich
längst zu meinen näheren Freunden zählte, und
willig ertheilte mir General Janssens,- der jede
Gelegenheit ergriff, meiner Neigung zur nähern
Bekanntschaft mit der Natur des Landes Vorschub
zu leisten und mich ihm stärker zu .verpflichten,
die Erlaubnifs, diese Freunde ,nebst seinem Sohn
zu begleiten.
Wir verliefsen am Morgen, des aten Septembers
die Capstadt und durchschnitten die sandige
capische Fläche in östlicher Richtung. Um
Mittag erreichten wir die mit Recht berühmte
Pächterei von Ph i l ipp Me y b u r g h aan eerste