
sie nicht eben so gut wie K o k den Pflug zUr
Hand nehmen oder Viehzucht treiben, wenn ih.
neu die Jagd zu beschwerlich war? Warum wählte
man überhaupt solche Weichlinge zu diesem
Geschäft, die nicht einmal Enthusiasmus genug
mitbraehten, um die gewohnten Lebensgenüsse
den Zwecken ihrer Sendung aufsuopfern? Noch
immer scheint es mir, als ob die africanischen
Colonisten, die sich dem Bekehrungsgeschäft widmen,
bei den Wilden am mehrsten ausrichten,
wenn sie gleich noch weniger vom Christenthum
verstehn, als die mehrsten Sendlinge. Sie sind au
ein einsames Leben gewöhnt, in dem Verkehr
mit den Wilden geübt, lernen leicht ihre Spra-
chen, gehen bequem in ihre Denkart ein, kennen
die Natur des Landes und benutzen mit dieser
Kenntnifs leichter seine Erzeugnisse und die
Fruchtbarkeit des Bodens. Zwar suchen die Mehrsten,
die sich diesem Geschäft unterziehn, dabei
nur ein Auskommen, weil sie zu arm sind, um
sich innerhalb der Colonie einen Platz kaufen
zu können, aber eben indem sie nun mitten unter
den Wilden eine ordentliche africanische
Bauern-Wirthschaft anfangen, machen sie diese
mit so vielen ihnen noch fremden Vortheilen
bekannt, erwerben sich dadurch erst ihre Gunst,
und verschaffen den Lehren der Religion, die
sie predigen, dadurch bequemen Eingang. Dies
war der Fall mit dem, wegen seiner Ignoranz bei
den übrigen Missionären so sehr verschrienen
Kok , der aber dessen ungeachtet bei den Beet-
juanen mehr ausgerichtet hat, als alle Ändern 2 U -
s am m e n g e n om m e n . Es ist auch ausser ih m i n der
Folge keiner wieder dahin zurück gekehrt, und nach
langem Umhertreiben in der Golonie haben sich
die Mehrsten endlich als Bürger hier und dort
niedergelassen und von dem erlernten Handwerk
e rn ä h r t, oder nach Vo sters Beispiel, b e i den Colonisten
durch Oeffening-halten ihr Brod gefunden.
Die beiden hier anwesenden Sendlinge glaubten
von dem König der Beetjuanen beim Abschiede
verstanden zu haben, er wolle, nun auch sie
weggingen, weiter keine Christen im Lande dulden,
und werde sie fortan mit Gewalt zurückweisen.
Sie riethen es uns daher sehr ab, hin-
zureisen, und warnten uns vor den |feindseligen
Absichten dieser eben so mifstrauischen als hinterlistigen
Nation. Wir dankten für diese Mit-
■theilung, untersagten ihnen aber strenge, unsern
Leuten von diesen Bedenklichkeiten etwas zu
verrathen. Kok , den wir darüber zu Rathe zo--
gen, äufserte, allerdings seien die Beetjuanen mifs-
trauisch, jähzornig und kriegerisch, er wolle daher
den glücklichen Erfolg unsres Besuchs nicht
unbedingt verbürgen, doch meine er des Königs
Gesinnungen besser zu kennen, als Jene, und
glaube von der Seite sei nichts zu fürchten. Auf
jeden Fall sei er bereit, erst allein voraus zu reisen
und zu erkunden, wie unser Besuch werde
aufgenommen werden.
Auf die Frage, wie es mit den Buschmännern
stehe, erklärten die Missionäre, dafs sie auf ihje
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rem Zuge von diesen Wilden häufig beunruhigt
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