
- mO» r4Üyt _ _
Sie werden mit dem Abfall der geschlachteten
Schafe genährt, sind aber gewöhnlich so mager
und räudig, dafs es ein Jammer anzusehen ist.
Die gewöhnlichste Race ist eine grofse Art von
Windhunden, der sehr ähnlich, welche man dänische
Hunde nennt. Man hält sie unter allen für
die brauchbarsten und drei von ihnen sind im
Stande den gröfsten Parder todtzubeissen. Sie
werden frühe darauf abgerichtet und sind besonders
deshalb sehr nützlich, weil sie eine Menge
Pulver und Blei ersparen, Welches beides, besonders
zu gewissen Zeiten der gehemmten Zufuhr
aus Europa, unter den Golonisten eine sehr sparsam
vorräthige Waare ist. Auf manchen Pachte-
reien sieht man drei bis vier Hunde allein auf die
Jagd gehen, um ihrem Herrn einen Braten zu
fangen. In etwas wildreichen Gegenden fehlt es
selten, dafs sie nicht einen Buschbock, ein Harte-
beest oder einen Springbock erlegen sollten. In
diesem Falle kommt einer von ihnen allein nach
Haus und ruht nicht eher, als bis jemand mit ihm
geht, um die Beute nach Hause zu holen. Die
übrigen bleiben so lange ruhig bei dem Wilde, um
es gegen Raubthiere zu bewachen. Ich bin Augenzeuge
eines solchen Falles gewesen auf dem
Platz des Herrn M e ib u rgh an eerste Miwer; wo
eben in meiner Gegenwart ein Hund zu seinem
Herrn heranlief und ihm durch allerhand Bewegungen
verrieth, dals er etwas gefangen habe.
Man sah sich nach den übrigen Hunden um und
fand dafs noch zwei fehlten. Dies war Beweis
genug, dafs sie aus freiem Antrieb auf die Jagd
gegangen waren, und als wir dem Hunde folgten,
fanden wir wirklich drei Viertelstunden von dem
Hause die beiden ändern neben einer Antilope
liegen. Sie hatten dem Thiere die Gurgel abgebissen
und begnügten sich das herausfliefsende Blut zu
lecken; man weidete es aus und gab ihnen, wie sie
0s gewohnt sind, das sämtliche Eingeweide gleich
■auf der Stelle zur Belohnung. —
Welch ein nützlicher Gesellschafter der Hund
Unter allen Himmelsstrichen dem Menschen sein
mag, keinem kommen seine Dienste besser zu
Statten, als dem einsamen afrikanischen Coloni-
sten und nirgend scheinen alle seine Eigenschaften
selbst die des etwas verwilderten Zustandes,
so ganz an ihrer Stelle zu sein, als eben hier.
Denn er mufs nicht nur Diebe und R.äuber abhalten,
sondern auch den Kampf mit den, an Kraft
überlegenem reissenden Thieren nicht scheuen und
j durch Gewandheit und Schlauheit ersetzen, was
* ihm an Kraft abgeht. Die Dressur kommt noch
zu Hülfe und lehrt ihn, beim ersten Angriff den
Instinct verleugnen und den Feind n ich t an der
Brürgel, sondern am Ohr packen, damit seine Mit-
■ kämpfer das Thier desto sicherer an der tödtlich-
ifsten Stelle zu fassen im Stande seien.
Es ist nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet,
dafs ohne Hunde und zwar ohne solche Hunde
»diese Gegenden ganz unbewohnbar sein würden.
»Durch sie wird der Bosjesman wie der Parder und
■Jakal abgewehrt, und selbst den Löwen schreckt
■das muthige Bellen der treuen Schaar zurück, der
Ran Wachsamkeit und Genügsamkeit keine andre