
gröbes Wild geschossenr blofs in der Absicht,
die Buschmänner damit zu bewirthen.
Aus diesem Allen leuehtet hervor, dafs das
Verhältnifs der Colonisten und Buschmänner in
dieser Gegend seit den letzten Jahren um Vieles
glücklicher ist als vormals. Wer sich aus Bar-
row’s Reisebeschreibung erinnert, wie man damals
diese Wilden umzingeln und plötzlich überfallen
mufste, um sie nur zu sehen zu bekommen
und wie dieser Schritt sie in Schrecken
setzte und zu Widersetzlichkeiten verleitete, die
einigen von ihnen das Leben kosteten, der wird
aus dem eben Erzählten mit Freude gesehen haben,
dafs man sich nun um Vieles näher gekommen
ist und Hoffnung hat, wenigstens so lange
den Frieden zu bewahren, als diese Horden dieselben
bleiben und nicht durch Einwanderungen
fremder Buschmänner verdrängt, oder aufs Neue
zu Räubereien verführt werden. Leider aber ist
das Betragen und die Sinnesart dieser Wilden
nicht überall und zu allen Zeiten dieselbe,
leider sind auch die Colonisten in keiner ändern
Gegend im Allgemeinen gutdenkend und
wohlhabend genug, um sich mit den Buschmännern
in dasselbe Verhältnifs setzen zu können,
welches ein Zusammentreffen günstiger Umstände
in diesem Augenblick hier herbeiführte, und leider
werde ich in der Folge selten wieder Gelegenheit
haben, so rühmliche und erfreuliche Schilderungen
von dem Verhältnifs der Buschmänner
und Colonisten mitzutheilen. Was ich darüber
auf meinen spätem Reisen erfahren und erlebt
habe, wird höchstens das Mitleiden der Leser
für beide Theile erregen, selten aber ihr
Wohlgefallen davon zutragen im Stande sein.
Man hatte es hier so weit gebracht, dafs
man nur ein grofses Feuer auf einem Berge anzuzünden
brauchte, um die Buschmänner der
ganzen Gegend zu versammeln, wenn man ihnen
| etwas zu sagen hatte oder kleine Geschenke unter
sie austheilen wollte. Auch hatte man vor
einigen Jahren dem Verständigsten des einen
Kraals einem grofsen Stock mit einem metallene-
£nopfe geschenkt, um ihn dadurch als Befehlshaber
zu unterscheiden und hatte den übrigen
|anbefohlen, ihn als solchen zu achten. Dieser IMann starb bald nachher und hinterliefs den
Stock seinem Sohn. Unglücklicherweise starb
auch dieser bald nach seinem Vater und dies er-
jregte ein solches Schrecken unter den Übrigen,
Jdafs sie alsbald den Stock zurückbrachten und
■sagten, er werde sie alle noch tödten, wenn sie
i h n länger behielten. Überhaupt sind sie sehr
■abergläubig und es giebt auch unter ihnen, wie
■unter den Kaffern, Leute, die von den Übrigen
■für Zauberer gehalten werden und denen sie die
■Macht zuschreiben, Regen, Wind oder Donner
^ihervorzubringen, Wenn es* verlangt wird. Wenn nun zum Unglück ein solcher Zauberer mehrere-
jmal hinter einander falsch prophezeiht, wird er
äusgestofsen oder wohl gar verbrannt oder auf
¡andere Weise ums Leben gebracht. So erzählte
hier noch ein Buschmann, dafs dieses kürzlich
mit seiner Frau der Fall gewesen, die, obgleich