
zu verwahren und zu bewachen, dennoch, einige
Stücken Fleisch und andere Kleinigkeiten an
Lebensmitteln ausgenommen, fast gar nichts ver.
mifst wurde. Ein kleiner Betrug, den ich selbst
an diesem Tage erfuhr, war der einzige, dessen
sie sich überhaupt gegen uns schuldig gemacht
haben. Ich tauschte nemlich von einer Frau ei.
nen Elfenbeinring gegen ein Stückchen Tabak
ein, indessen andere um mich her standen, die
schon längst darum gebettelt hatten und die nun,
sobald sie noch zwei Stückchen in meiner Hand
bemerkten, diese zum Geschenk verlangten. Ic$
suchte ihnen zu bedeuten, dafs es ungerecht sein
würde, etwas zu verschenken, wofür ich noch so
eben von der Frau Bezahlung angenommen hätte,
dafs ich aber bereit sei, für einen ähnlichen Preis,
als ich so eben eingesteckt, meinen Rest Tabak
herzugeben. Sogleich ward mir ein Ring von der
Seite her gereicht, den ich kaum in die Tasche
gesteckt und bezahlt hatte, als auch ein dritter
mir über der Schulter hergegeben ward, für den
mein letztes Stück Tabak fortging. Ich dachte
mich nun mit meinen drei Ringen aus dem Ge-
wühle zu ziehen, fand aber nur einen, den ich
dreimal bezahlt hatte, und der mir von den letzten
Verkäufern immer wieder aus der Tasche
gezogen war.
Kok, der den König eine Strecke begleitet
hatte, kam zurück und meldete, Mul ihawang
habe ihm unterwegs ernsthafte Anträge zu einem
Bündniff gegen Makrakki gemacht und ihn
¡beauftragt, uns zu befragen unter welchen Bedin*
Lungen wir uns würden willig finden lassen, ihm
mit unsern Pferden und Gewehren gegen seine
Feinde beizustehen. Dieser Antrag veranlafste
eine ernsthafte Berathschlagung Liber unsern län-
jgern Aufenthalt an diesem Orte und über den
f e r n em Reiseplan überhaupt. Ich stimmte noch
¡immer mit vieler Wärme für die weitere Fortsetzung
der Reise nach Norden und schlug yor,
die kriegführenden Stämme ganz westlich liegen
¡zu lassen und uns zu den Chojaa und Tham-
macha zu wenden, von welchen wir dann den
Rückweg durch das, freilich noch ganz ungebahnte
Land der Koranen nehmen und wo möglich
in einer ändern Gegend über den Oranjeri-
vier setzen müfsten, um über die Schneeberge
und Graaff- Rey nett nach der Capstadt zurückzu-
kQmmen. Diesem Plane versagte doch aber mein
sonst so muthiger College Van de Gra a f f seine
Zustimmung und setzte ihm Gründe entgegen,
deren Wichtigkeit ich leider gelten lassen mufste.
Unser Vieh war im höchsten Grade abgemagert
und entkräftet, besonders die Pferde, auf die wir
am mehrsten uns verlassen mufsten, es war wenig
Hoffnung, dafs wir weiter nach Norden bessere
Weide finden würden, ja die vorläufig darüber
eingezogenen Nachrichten besagten gerade
das Gegentheil. Ferner gingen sowohl unser. Pul-
vervorrath als die mitgenommenen Lebensmittel
zu Ende, der stärkenden Getränke, Wein, Brant-
wein und Essig gar nicht zu gedenken, von denen
nur noch auf höchstens drei Wochen vor-
räthig war. Selbst unsere Wagen waren in bau