
Auf dem Rückwege nach dem Lager begeg,
nete uns eine Heerde Antilopen von einer ganz
neuen, in der Colonie wenig bekannten Art, die
nur nördlich von dem Oranjerevier vorkommt und
von den Jägern Ba s ta rd-Eland, (die unächtJ
Elenn-Antilope) genannt wird. Sie kommt mit
dieser in GrÖfse fast überein, unterscheidet sich
aber von ihr, (mit der sie sich übrigens auch nie
vermischt,) durch eine dunklere Färbung undl
merklich nach hinten gebogne Hörner. Unter I
allen Antilopenarten wird diese für die böseste I
gehalten und es sind bei den Wilden Fälle be-l
kannt, dafs sie nicht nur auf ihren Verfolger los-1
gerannt ist, sondern ihn sogar mit den spitzigen I
Hörnern tödtlich verwundet hat. Es ist mir nurl
noch einmal auf der Rückreise ein Trupp von I
diesen Thieren vorgekommen, der aber, eben wie I
diesmal, schon in ansehnlicher Entfernung vor I
uns die Flucht nahm.
Auch unsre Gefährten hatten sich in unsrer I
Abwesenheit mit der Jagd beschäftigt und nicht I
nur einige Quaggas erlegt, von welchen abermals I
in dieser Nacht ein Paar grofse Heerden an un-1
serm Lager vorüber nach dem Flufs gezogen wa-1
ren, sondern auch eine Merge Rebhühner und I
Perlhühner geschossen, die sich in so grofser Men-1
ge bei uns einfanden, dafs von erstem oft fünf-1
zehn bis zwanzig auf einen Schuf« fielen. Die I
Perlhühner aber, deren immer mehrere hundert I
bei einander waren, entliefen mit unglaublicher I
Schnelligkeit durch das Gesträuch und mufsten I
mit Hunden aufgejagt und im Fluge geschossen I
erden. In der Folge lernten wir ihnen besser
achstellen und schossen sie bei einbrechender
Tacht aus den Bäumen, auf denen sie in grofsen
Gesellschaften zu übernachten pflegten. Da inessen
ihr Fleisch nicht von besonders angeneh-
len Geschmack und etwas zähe ist, so liefsen wir
lliese niedlichen Thiere, deren Zeichnung im wille
n Zustande fast noch lebhafter ist, als an un-
iem zahmen zuletzt, ganz in Ruhe und begnügten
> jins mit ihren Eiern, die von unsern Leuten in
Ziemlicher Menge gesammelt wurden. Auch Jun-
Re wurd-en auf der Rückreise lebendig eingefan-
Ren und in kurzer Zeit so zahm, dais wir sie an
den Rastplätzen frei umherlaufen und auf den
JJäumen übernachten liefsen, worauf sie Morgens
beim Weiterziehn sich wieder pünctlich bei den
wagen einfanden um ihr Futter zu erhalten und
in ihren Käfig gesperrt, die Reise mit uns fort-
■usetzen.
Am Mittage des folgenden Tages stiefsen wir,
Siachdem mehrere Meilen unter fortdaurenden
Jagden auf Antilopen und Quaggas zurückgelegt
waren, wieder auf vier Giraffen, auf welche sogleich
von allen Seiten Jagd gemacht ward. Nachdem
wir schon einige Zeit auf ihrer Verfolgung
|ugebracht hatten, kam von einer ändern Seite
noch ein Rudel von etwa zehn dieser Thiere, mit
Welchen sich jene vereinigten und in einer für
uns vortheilhafteren Richtung unter einem langen
Bergrücken hinliefen. Die Hoffnung ihnen
|iier den Weg abzuschneiden und aus der Nähe
®uf sie schieisen zu können, ward durch einen
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