
Eigenschaft allem Vieh so besonders wohlthätig zu
sein scheint. Beim Ausweiden des Thieres füllte
der Geruch der in dem Magen und den Einge-
weiden enthaltenen Kräuter die Luft rings umher,
obgleich eben diese Kräuter, wenn man sie trocken
abpflückt, wenig duften und man erst durch den
Geschmack von ihrer Kraft überzeugt wird. Das
Elenn läuft sehr schnell und ein Pferd würde es
nicht einholen, wenn es eben so anhaltend als ge±
schwinde laufen könnte. Es ermüdet aber gar
bald und die Bauern behaupten man könne dies
Thier leichter als irgend ein andres durch anhaltendes
Verfolgen zu Tode jagen. Als eine beson-
dre Merkwürdigkeit führen sie an, dafs man in
solchen zu Tode gejagten das Fett des Herzbeutels,
welches bei diesen Thieren in einer Menge
von 6 bis S Pfund vorhanden ist, in völlig flüssigem
Zustande an treffe und in dem Schmelzen dieses
Fettes glauben sie die, Ursache des Todes zu
finden. Der Geschmack des Elennfleisches hat am
mehrsten Ähnlichkeit mit dem des Rindfleisches,
doch hat es noch einen Nebengeschmack, der vorzüglich
auffallend und unangenehm wird, wenn
man genöthigt ist,’ sich mehrere Tage hinter einander
von frischem Eiennfleisch zu nähren. Geräuchert
aber verliert es diesen Geschmack ganz
und besonders sind die oben beschriebenen Bil-
tongerij die man roh geniefst, eine wahre Leckerei.
— Die weite Entfernung von dem Ort, der
zu unserm Nachtlager bestimmt war, verstattete
nicht, vollen Gebrauch von unsrer Beute zu machen.
Wir liefsen inzwischen einen unsrer Hotitentotten
dabei, der die besten Stücke heraus-
ischneiden sollte und schickten ihm, nachdem wir
»in unserm Lager am Zoutrivier angekommen wa-
Iren, noch ein Paar andre nach, um das Fleisch
■und den Schädel tragen zu helfen. Er begegnete
■ihnen aber schon unterwegs mit einem kleinen
■Theil des Fleisches, denn die Löwen hatten bei
leinbrechender Dämmerung das Recht des Stärkern
■geltend gemacht und ihn von seinem Posten
fverjagt.
Unter den gefundnen.ö Straufs-Eiern waren
inur wenige, die noch zum Essen getaugt hätten,
■denn die ipehrsten waren schon bebrütet und ent-
iJxielten halb ausgewachsene Küchlein. Unsre Hot-
itentotten verschmäheten indessen auch diese nicht
■und brieten sie sich in den Schalen mit Hammel-
feett. Ich habe in der Folge diese, nach unsern
iBegrifferi ekelhafte Kost wohl selbst versucht und
P|n der That sehr schmackhaft gefunden.
Die Lebensart des Straufses ist so merkwür-
|§dig und von den früheren Reisenden so wenig
^vollständig beschrieben, dafs ich mich nicht enthalten
kann, schon hier dasjenige was ich auf
.meinen nachherigen Reisen darüber erfahren habe,
-b eizubringen.
Ich habe oben (S. 120) einer grofsen Straufsen-
heerde erwähnt, die wir in der Nähe des Komber-
?§es antrafen. In jener Gegend zwingt nemlich die
||Dürre und Hitze zuweilen diese Riesenvögel, die
»Ebenen zu verlassen und dann trifft eine grofse
Blnzahl auf den Höhen zusammen, die gemeinschaftlich
fortzieht und sich durch neuhinzukom