
Spielen und Tänzen zugebracht, bis nach dem
Abendessen sich der gröfste Theil der Gesellschaft
zur Ruhe, der andre auf seine Wachposten
begab.
E«t am Mittage des folgenden Tages zogen
Wir weiter und fanden nach einigen Stunden unsre
vörausgeschickte Mannschaft an einem Wasser
wieder* das ebenfalls an einem Salzsee lag
und stark nach Natron schmeckte. Sie hatten
hier einen Buschmann überrascht der, als sie ihm
schon ziemlich nahe gewesen waren, unbegreiflich
schnell verschwand und erst nach langem
Suchen unter einem Strauch zusammengekugelt
wiedergefunden ward. Sie hatten ihn sogleich
entwaffnet und brachten ihn uns entgegen. Er
erzählte darauf den Dolmetschern, er gehöre zu
einer kleinen Horde, die einige Tagereisen von
hier sich aufhalte und befinde sich jetzt schon
seit mehrern Tagen einsam auf der Jagd, habe
aber nichts geschossen und wolle deshalb wieder
zu den Seinen zurück. Seine Waffen wurden
untersucht und es fanden sich in dem Köcher
nur fünf brauchbare, schwach vergiftete Pfeile,
sämmtlieh ohne eiserne Spitze •„ von den Räubereien
seiner Landsleute und dem Zustande der
weiter landeinwärts wohnenden Völker behauptete
er, gar nichts zu wissen. Da er noch immer
sehr ängstlich schien, so ward ihm bedeutet,
dafs wir ihm durchaus nichts zu Leide thun, sondern
vielmehr jeden seiner Nation, der sich des
Raubes enthielte, gern zum Freunde haben wollten.
Dann wurden ihm seine Waffen wieder zugestellt,
und da er seinen Hunger zu erkennen
I gab, bekam er ein grofses Stück Braten und ein
I Stück Elennfleisch, das er auf die Reise mitneh-
I men sollte. Er verzehrte aber beides noch den-
I selben Abend schnell hintereinander, indem er
I sich das letzte schon in der Asche briet, ehe er
I noch mit dem ersten fertig war. Auch bat er
I um Branntwein und Tabak, stopfte sich diesen
I in einen hohlen Röhrenknochen und rauchte so
I unmäfsig, dafs er in wenigen Minuten völlig be-
I trunken und ohnmächtig hinfiel. Er hatte nem-
llich den Rauch nicht wieder ausgeblasen, son-
dern jeden Zug ganz verschluckt. Unsre Hottentotten
rollten ihn einigemal auf dem Boden
■ hin und her und brachten ihn, nicht ohne eine
I etwas ekelhafte Selbsthülfe der Natur, wieder zu
■sich. Bald darauf afs er wieder und bezeigte die
■ gröfste Zufriedenheit mit unsrer Bewirthung, so
■ dafs wir ihm den Vorschlag machten, uns auf der
■ weitern Reise zu begleiten, mit der Freiheit, wie-
■ der umzukehren, wann es ihm beliebe. Er war
■ dazu bereit und suchte sich sogleich eine Stelle
■ neben dem Zelt, wo er die ganze Nacht ruhig
■ schlief» Als es aber am ändern Morgen an die
■ Abreise gehn sollte, ergriff ihn eine plötzliche
■ Furcht, er entfernte sieh-erst langsam und lief, als er
■ Weit genug gekommen zu sein glaubte, so schnell
I davon, dafs wir ihn in wenigen Augenblicken aus
I den Augen verloren.
Die Quelle an der wir hier lagen, heifst Mod- I derfontein und ist merkwürdig wegen einer Hü-
I gelreihe die hier anfängt, sich ziemlich weit nach
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