
ohne Zweifel seinen Grund in c|en häufigem Anstrengungen
des Geistes und Körpers, zu denen sie
ihre unglückliche Lebensart veranlafst. Denn sie
haben kein Eigenthum, das sie auf eine bequeme
Weise ernährte, wie die übrigen Wilden des südlichen
Africa, die von der Milch ihrer Heerden
und dem Fleisch des Rindviehes leben, sondern
die allgemeine Nichtachtung des Eigenthums und
die Scheu vor den Sorgen des Besitzes zwingt
sie, durch Nachdenken und List sich den Unterhalt
jeden Augenblick neu zu besorgen. Daher
sind sie auf die Erfindung vergifteter Pfeile gekommen,
mit welchen sie das Wild des Feldes,
dem sie an Kraft und Schnelligkeit nicht gewachsen
sind, aus dem sicheren Hinterhalte treffen.
Sie verfolgen sodann nur die Spur und so schnell
ist die Wirkung des Giftes, dafs sie in einer
Viertelstunde das angeschossene Thier wo nicht
todt, doch betäubt und entkräftet daliegen finden.
Es vollends tödten, die von dem Gift zerstörte
Stelle ausschneiden und die Beute verzehren,
sind Handlungen die unmittelbar auf einander
folgen und nicht eher verlassen sie den Ort,
als bis auch der. letzte Knochen abgenagt ist.
Selbst gröfsere Thiere, deren Fell ihre giftigen
Pfeile nicht zu durch dringen vermögen, fallen
ihren listigen Nachstellungen zur Beute, An dem
grofsen Flusse hinauf- und hinabwärts ist das
ganze Ufer voll von Gruben, welche die Buschmänner
gegraben haben, um der Seekuh auf
ihren nächtlichen Wanderungen eine Falle zu
bereiten. Diese Gruben sind grofs und tief nach
I dem Verhältnifs des Thiers, in der Mitte des Bo-
I dens steht ein spitzer, durch Brennen gehärteter
I Pfahl und oben werden sie künstlich mit Zwei-
I «en, Gras und Laub verdeckt.' Das hineinge- I stürzte Thier stirbt eines qualvollen Todes, denn I der tief eingedrungene Pfahl verstattet ihm nicht,
■ sich in dem engen Raum zu bewegen, aus dem I es sich sonst durch Anwendung seiner ungeheu- I ren Kraft vielleicht herausarbeiten würde und
I die Buschmänner selbst sind mit ihren unvoll- I kommenen Waffen nicht im Stande, dieser Qual I ein früheres Ende zu machen. Auf eben die Art I fällt in ändern Gegenden selbst der kluge Ele-
I phant in die Hände des Bosjesmans. Nicht min- I der listig verfahren sie beim Fischfang, um des- I sen willen besonders ihnen die Nähe grofser I Flüsse erwünscht ist. Sie flechten aus Zweigen
■ eine Art von spitzigen Körben, die ganz die I Form und Einrichtung unsrer Reusen oder Aal- I körbe haben, oder wenn sie eine Anschwellung I des Stromes glauben erwarten zu können, um- I ziehen sie bei niedrigem Stande des Wassers
l grofse Flächen des Strandes mit einem Walle von
■ Steinen, in welchem Behälter, wenn das Glück
I ihnen günstig ist, demnächst beim Fallen des
I Flusses die Fische zurückgehalten werden.
In ändern Gegenden erspähen sie von den
I Flöhen herab die Nester der listigen Straufse und
■ finden in den geraubten Eiern ein kräftiges Nah-
I rungsmittel. Schlangen fangen sie häufig wegen
I des Giftes, womit sie ihre Pfeile überziehen.
[ Aber nachdem sie den Kopf abgeschnitten oder