
Die von mir angegebnen *) allgemeinen Cha-j
ractere der gesammten grofsen Kaffernation pasJ
sen auch vollkommen auf die Beetjuanen unj
was von der Körperbildung, Farbe, dem H aa r,
wuchs u. s. w* der K.oofsa gesagt ist, kann aucjJ
für sie gelten. Was sie von diesen am allgemein.!
sten und zwar zu ihrem Vortheil unterscheidet,
ist der festere Bau ihrer Dörfer und Häuser, die
gröfsere Kunst in Bereitung ihrer Waffen, Klei,
dung und Hausgeräthe, das höhere Ansehen der
Fürsten, die daurendere Verfassung. Der Koofsa,
ist rauher, kriegerischer, heftiger in seinen Begier-
den und Handlungen, der Beetjuane industriöser,
beharrlicher, dem ruhigen Leben, dem Betrieb
des Ackerbaues geneigter und in letzterm viel
erfahrner. Schon in der äufsern Gestalt spricht
, sich
Deutschland bekannt geworden und eine Uebersetzung davon
erschien in den allgemeinen geographischen Ephemeriden
(Febr. u. März 1807,) worauf ich im Maistück derselben Zeit-j
schrift meine Beschreibung zur Berichtigung und Ergänzung
der Barrow-Trüterschen Arbeit folgen liefs. Ich habe midi
daher aller Hinweisung auf diese verdienten Vorgänger über,
hoben geglaubt und gebe hier überhaupt nur in gedrängter
Kürze wieder, was dort, ohne die vorangeschickte Beschreibung
der Koofsa und herausgerissen aus dem Zusammenhang
mit den Begebenheiten der Reise, oft nicht ohne einige Umständlichkeit
deutlich zu machen war. Ich bin daher auch
entfernt, jene frühere Arbeit für nunmehr überflüssig zu er-
klären, sondern möchte sie als erweiterte Ausführung von mancher
hier gegebnen Andeutung betrachtet und Allen empfohlen
wissen, für welche die Beetjuanen einiges Interesse gewonnen
haben.
*) Erster Theü S. 394*
sich dieser Unterschied aus. Man findet unter
[den Beetjuanen wenig Männer von so ausgezeichneter
Gröfse und Körperkraft, wenig so kühne
Gesichter, als unter den Koofsa so häufig angetroffen
werden. Dagegen hat die Physionomie
der mehrsten Beetjuanen etwas einnehmend Sanftes
und Freundliches und das weibliche Geschlecht
ist unter ihnen von gröfserer Schönheit,
als bei den Koos/a. Die. ganze Nation scheint
Lilder, verweichlicht, oder jene sind, häufiger
von äufsern Feinden bedrängt und uneiniger im
innern, in dem gebirgigen Küstenlande, das sie
bewohnen, härter und rauher geworden und in
Wer Cultur um einige Schritte zurückgegangeru
bafs sie Eines Ursprungs sind, beweist auch die
Sprache beider, in welcher die mehrsten Wurzelwörter
viel Übereinstimmendes haben und es ist
picht zu bezweifeln, dafs ein Koofsa und ein
\Beetjuana einander, wenn auch mühsam, verstehen
würden. Noch ist der Versuch nicht gemacht,
denn beide wissen nicht Von einander und die
(wahrscheinlich sehr unwirthbaren Gegenden an
der Nordseite des östlichen Oranjeriviers haben
bis jetzt ihr Zusammentreffen noch immer verhindert.
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Unter dem Namen Beetjuana, Sihtjuana
oder Muhtj.uana bezeichnet sich die ganze Nation
als e in und dasselbe Volk, das sich vom
\Kuruhman, als dem südlichsten Punct, dreifsig
bis vierzig Tagereisen nach Norden erstreckt und
von welchem mehrere Stämme unter gleicher
Breite bis an die Ostküste hin wohnen. Im Wfr;
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